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mucradblog

~ Über den Radfahr-Alltag, nicht nur in München. Parteiisch, Unsachlich, Unabhängig, Rechthaberisch, Medienkritisch.

Schlagwort-Archiv: mucradblog

Aus der Werkstatt

02 Dienstag Aug 2016

Posted by martl in Satire, Werkstatt

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

@mucradblogger, Marchisio, mucradblog, Textima, Werkstatt

And now for something completely different!

Eingeweihte wissen, dass der @mucradblogger gern mal an altem Gerät herumschraubt. Um nicht dauernd nur herumzunörgeln, dachte ich mir, ich gebe Euch mal einen kleinen Werkstattreport.

Ein normaler Tag in der Klassikergarage

Erste Aufgabe: Seit Jahren verstaubt in einer mitteldunklen Ecke meiner Verliese ein Zeitfahrrad aus der legendären Textima-Manufaktur, die in ihrer Zeit die DDR-Elite ausstattete. Jetzt hat sich ein echter Liebhaber für den Rahmen gefunden und er soll verschickt werden. Also die Werkzeuge gezückt, die Lenden gegürtet und ran ans Zerlegen!

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Das Textima (künstlerische Interpretation)

Teil 1: die widerspenstige Kurbel

Eigentlich eine leichte Aufgabe. Das Rad hat wohl nur wenige km gesehen und war offensichtlich von einem Fachmann aufgebaut – alles mustergültig gefettet und so weiter. Die potentiellen Problemstellen wie Vorbau, Stütze sprangen mir förmlich in die Hand. Ausnahmsweise unterließ ich sogar meine Lieblings-Abbau-Fehler (z.B. Laufräder + Gabel entfernen, bevor man die Pedale abschraubt…)

Es ging wie beim Semmelbacken: Kette runter, Schaltung ab, Bremsen weg, Sache von 15 Minuten. Sogar daran gedacht, die innenverlegten Züge drin zu lassen. Säuberlich mit Panzerband am Rahmen fixiert, man ist ja nett zu seinen Kunden.

Linke Kurbel ab, dann die Rechte, gleich fertig. Aber hat sich was mit „gleich fertig“: sie will nämlich nicht, die Rechte. Der Abzieher geht auf Block und Ende. Jetzt habe ich schon mal eine gute Victory-Kurbel wegen einer vergessenen Beilagscheibe vom Abziehgewinde befreit, deswegen bin ich da etwas grundnervös. Die Linke hatte keine Probleme gemacht, und normalerweise zieht der Mechaniker ja nicht links normal an und rechts wie ein Ochse.

Also: Abzieher wieder runter. (Nervig, mein Abzieher hat zweierlei Schlüsselweiten und ich mache so was mit einem großen Franzosen wegen Hebel). Aber da ist keine vergessene Beilagscheibe. Also wieder drauf das Ding (Immerhin das Gewinde ist gut) und mehr Schmalz.

GRRRMMMMMMMMMMBL… geht nicht ab. Zu Glück fotografiert mich keiner, wäre ein Bild für Götter, weil ich gleichzeitig mit einem Fuß den labberigen Kettler-Montageständer davon abhalten muss, Salto zu schlagen. Verf…. das *muss* doch aufgehen… noch mehr Einsatz, der Schlüssel bewegt sich – ganze drei Bogenminuten. Dann Block, absolut, wie angeschweißt – wobei ich schon Schweißnähte gesehen habe, die das nicht ausgehalten hätten. Die Handflächen sind inzwischen Negativ-Abdrücke der vermaledeiten schmalen Schlüsselgriffe.

Nachdenkpause. Ist der Stempel des Abziehers größer als das Vierkant-Loch der Kurbel und drückt deswegen aufs Alu statt auf die Achse? Abzieher wieder runter mit ähnlichem Gewalteinsatz… nö, kein Abdruck zu sehen (und warum auch, auf der anderen Seite ging’s ja….)

Irrwege

Kurz spiele ich mit der unheiligen Idee, Innenlager und Kurbel dem neuen Besitzer als Dreingabe zu vermachen, aber erstens habe ich nichts gegen ihn persönlich, und zweitens brauche ich das Lager eigentlich für ein anderes Rad. Also nix da, Aufgeben ist für Weicheier.

Noch ein Versuch, beide Schlüssel mit Lappen umwickelt: Wieder eine Bogenminute herausgeholt. Allmählich bekomme ich Angst um Rahmen, Kurbel und Ischiasnerv. Diesmal bekomme ich den Abzieher fast nicht mehr runter.

Ob man da mit dem Dreiarm-Abzieher hinkommt…?! Nö, natürlich nicht, das ist eine alte Ultegra, die läßt fette 3 mm Luft zum Rahmen, da bekommt man ein Pergamentpapier dazwischen, aber keinen Abzieher.
Ob man das Tretlager mit Kurbel dran abkriegt?! Zu 2/3 ja, die Gegenschale flutscht fein heraus, der Ring läßt sich lösen, aber die rechte Kappe geht natürlich ums A..lecken nicht mit den Fingern zu schrauben. Für den Stiftschlüssel ebenso natürlich wieder kein Platz. Alles wieder drauf, zurück ans gedachte Zeichenbrett. Das muss doch…

Hilf Gewalt nicht, hilft noch mehr Gewalt

Schließlich die Erleuchtung:

Erstens: Überzählige Kurbelschaube vom Kopf befreit und eingedreht in die Welle – vielleicht geht der Stempel vom Abzieher doch aufs Alu…. überprüft an der linken Kurbel— es *ist* verdammt knapp… Zweitens: Schonbacken in den Schraubstock, ganzes Rad auf die Werkbank, JUCHEI, die Kurbel kommt genau auf der richtigen Höhe zu liegen. Quer in den Schraubstock gespannt das Ding, und…. jetzt ging’s (recht leicht sogar). Warum, weiß der Geier. Bonus: Alles kratzerfrei.

Teil 2: Klassikerrestauration ist Detailarbeit!

Mein Bedarf an roher Gewaltanwendung war erst einmal gedeckt, deswegen habe ich zur Entspannung einen Marchisio-Schraubkranz gewartet.

Ihr Jungvolk kennt das nicht mehr, solche Kränze besprühen den, der blöd genug ist, sie aufzuschrauben (Als Deppensicherung Linksgewinde) mit 100 Kügelchen der Größe 3 mm, von denen man beim Aufmachen bei Einhaltung aller bekannten Tricks bis zu einem Drittel aufzufangen in der Lage ist. Gerne gefolgt von den lose eingelegten Sperrklinken und deren mikroskopischen Federchen (Halt! Da ist eine! – oh, war doch bloß eine Wimper).

giphy

Zerlegen eines Schraubkranzes (Abb. ähnlich)

34 Kügelchen im Auffang-Lumpen, die anderen 66% tanzen lustig auf dem Werkstattboden gen Gully (Werkstatt war mal Waschküche). Auf-allen-Vieren-Herumgekrochenes Intermezzo – so stelle ich mir Ostern in Liliput vor.

 

Nach reichlich verstrichener Zeit die Bestandaufnahme: Was einmal 100 waren, sind jetzt 95 – ein bißchen Schwund ist ja immer. Die Kugeln liebevoll einzeln gesäubert, gesalbt und gepudert, mit Lupe, Pinzette und Hanseline Weiß an die richtige Stelle gepappt, die Freilaufklinken mit ingeniöser filigran-Fadenschlingtechnik niedergezwungen (wo war gleich meine vierte Hand), Kranz auf Stock gesetzt mit der Sorgfalt eines Sprengmeisters, der ein ganz arg instabiles britisches Weihnachtsgeschenk von ’44 verarztet, denn wenn man eins der Kügelchen auch nur schief ansieht, wird es sich verkrümeln,mit Vorliebe dahin, wo es die Freilaufsperre blockiert. Nicht zittern, nicht schauen, nicht atmen – Deckel axial aufschrauben (Ein Schwyyzer Uhrmacher ist ein Dreck gegen mich)… schon nach wenigen dutzend Versuchen (Linksgewinde!!) waren und blieben tatsächlich alle Atom-großen Kügelchen, wo sie hingehörten.

Ergebnis: Freilauf schnurrt wieder wie ein sattes Kätzchen  (Jetzt brauch ich wieder ein Rad, zum Dranschrauben)

Wenn nur alles so einfach wäre

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Kurze Durchsagen ’14 Teil VIII: Radverkehr ist gut für’s Geschäft, Paris, Kunst, Tim der kleine Fahrradhelm, #mucradblog wird 2!

16 Sonntag Mär 2014

Posted by martl in Medien, mucradblog, Radhelme, Radkultur, Radverkehr

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Schlagwörter

100copies.net, Detlev Jöker, Eierhelm, Fahrverbot, Feinstaub, Hannelore Kohl Stiftung, Markus Lewe, mucradblog, Paris, Protected Bike Lanes, Radkultur, Smog, Tim der kleine Fahrradhelm

Radverkehr ist gut für’s Geschäft: Eine US-amerikanische Studie kommt zu einer Erkenntnis, die beispielsweise den braven Ladenbesitzern der Sendlinger Strasse noch abgeht: Dass es gut für Geschäfte und Firmen sein kann, wenn man gut per Fahrrad erreichbar ist.
Da sie Amerikaner sind, und diese Bürger aus der „Heimat der Tapferen“ so tapfer sind, dass sie sich ständig gegen irgendwas unaussprechlichich Böses schützen müssen, ob nun vor bösen Verbrechern durch Feuerwaffen oder bösen Terroristen durch die NSA, meinen sie „Radverkehr ist gut fürs Geschäft„, schreiben aber „protected bike lanes sind gut für’s Geschäft„. Seufz.

Der Bericht als PDF: http://b.3cdn.net/bikes/123e6305136c85cf56_0tm6vjeuo.pdf
Die „Zeit“ hat auch was drüber geschrieben: http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-01/fahrradwege-usa-vorteile

Paris verhängt Auto-Fahrverbote: Die Wetterlage, der hohe Automobilverkehr und die Kaminheizungen haben dazu geführt, dass aktuell in Paris die Luftverschmutzungs-Grenzwerte überschritten werden. Daher wurde erstmals seit 1997 ein Paragraph gezogen, der ab Montag abwechselnd Fahrzeuge mit geraden und ungeraden Kennzeichen für einen Tag aus der Stadt verbannt. Seit Donnerstag ist zudem die Benutzung der städtischen Leihräder und E-Mobile kostenlos.

http://www.greenpeace-magazin.de/aktuell/2014/03/13/oh-la-laa/

Tim, der kleine Fahrradhelm: Insidern war klar, dass der Seriensieger, die Hannelore-Kohl-Stiftung („Mutti, Helm, strahlen, Lehrer, geschockt, Sicherheit, Crash„), den Angriff der #Eierhelme von der Verkehrswacht – wir berichteten ausführlich – auf den Titel „die dümmste Helmpropaganda“ nicht ohne Kampf mitansehen würde.

Und, bingo!, der Konter sitzt: Die CD „Tim der kleine Fahrradhelm“ nimmt die deutschen Charts in’s Visier!

Mitgewirkt haben neben dem Kinderliedermacher Detlev Jöker („Die Eltern schrieben, das Ihr Sohn nach der Live-Veranstaltung, zuhause am liebsten das Helmlied gesungen hat – aber das eben immer mit seinem Fahrradhelm auf dem Kopf, so wie sein Idol Detlev auf der Bühne. Da musste ich schon sehr schmunzeln – und war natürlich stolz.“) der Münsteraner Oberbürgermeister Markus Lewe („Mit seinem Engagement will der singende Oberbürgermeister Kinder zum Tragen eines Fahrradhelms motivieren. Ein gesundes Gefahrenbewusstsein sei die allerbeste Unfallversicherung für Kinder“).

Schön, Herr Oberbürgermeister, dass Ihnen keine anderen Möglichkeiten eingefallen sind. Tipp: Wie wär’s mit „den Verkehr sicherer machen“? Wäre ja auch Ihr Ressort, irgendwie.

Rad-Kunst: Eine sehr nette Online-Galerie für Radl-Kunst ist http://www.100copies.net/. Aktuell gibt es eine „limited Edition“ einer Grafik des Empire State-Building, das mit MTB-Reifen als Pinsel entstanden ist :D

Auch die anderen Exponate sind hübsch, ruhig mal einen Blick riskieren!

Webseite: http://www.100copies.net/
G
efunden bei „It started with a fight“: http://itstartedwithafight.de/

Mucradblog wird 2: Wie mich der Blog-Hoster gerade informiert, ist das #mucradblog heute 2 Jahre alt geworden, wird also bald Zeit für’s erste Dreirad… Danke allen Lesern, Tippgebern, Followern und Likern!

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Einen schönen Gruß….

04 Dienstag Mär 2014

Posted by martl in mucradblog, Satire

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Schlagwörter

g'scheid radeln, mucradblog

Einen schönen Gruß an den lieben Mitmenschen, dem am Samstag abend vor dem Pschorr am Viktualienmarkt mein LED-Rücklicht mitgehen hat lassen. Was ich Dir wünsche, weißt Du ja wahrscheinlich (=einen heftigen Regenschauer, 2 Platten weit weg von daheim, kein Handy-Netz und eine kaputte Pumpe – nix für ungut, und allezeit unfallfreie Fahrt!)

..Und danke, dass Du nicht gemerkt hast, dass das ganze Rad nicht abgesperrt war.

…Die Heimfahrt war ereignislos, bis auf den Teil am „Blaulicht“-Faschingsball der Münchner Polizei vorbei – gottlob hatten die gerade keine „Aktionstage“… wobei ich ein schönes Thema für nächstes Jahr wüßte: wie wär’s mit „G’scheid saufen!„?!

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„mucradblog“ unter den Top 50 der deutschen Radblogs!

11 Freitag Jan 2013

Posted by martl in Medien, mucradblog, Radkultur

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

fahrradjournal.de, mucradblog, Top 50 german bike blogs

„Fahrradjournal„, eins der führenden deutschen Radblogs, hat eine Rangliste der 50 „top german bike blogs 2012“ aufgestellt.

Es freut mich, dass es das „mucradblog“ auf Platz 28 geschafft hat! Danke, Kollegen! :)

Gratulation auch an die Freunde von „klassikerausfahrt.de„, „Eisenschweinkader„, „radfahreralltag„, Marco Laufenbergs „mit dem Fahrrad in und um Köln„, „bxa’s greetings from Germany“ und „Highner und Bikes„, die ebenfalls gelistet wurden!

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mucradblog auf Platz 1!

09 Montag Jul 2012

Posted by martl in mucradblog, Radkultur

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

mucradblog, Platz 1, wordpress.com

Heute war „mucradblog“ als Nummer 1 gelistet für „fastest growing Blog“ von allen wordpress.com-Blogs.

mucradblog ist die Nr.1!

mucradblog ist die Nr.1!

Wir danken allen Besuchern, Verlinkern, Likern, Followern, und natürlich Herrn Schienenersatzverkehrsminister Ramsauer, der Münchner Polizei, der Münchner Presse und dem Strassenbauamt, ohne die dieses Blog sinnlos wäre.

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