• Radkultur
  • Radverkehr
  • Bayern
  • München
  • Satire
  • Impressum
  • Autor
  • Home

mucradblog

~ Über den Radfahr-Alltag, nicht nur in München. Parteiisch, Unsachlich, Unabhängig, Rechthaberisch, Medienkritisch.

Kategorien-Archiv: Radverkehr

Der ADAC war beim Innenausschuß der Stadt Berlin

12 Mittwoch Sept 2018

Posted by martl in mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

ADAC, Hasselmann, innenausschuß, Jörn Hasselmann, tagesspiegel

Der ADAC war beim Innenausschuß der Stadt Berlin, berichtet „Polizeireporter“ Jörn Hasselmann vom „tagesspiegel“ auf Twitter.

(Ursprünglich stand hier „Innenausschuß des Bundestages“, was falsch war. Erkläung hier)

Vertreter des @ADAC klagt im #innenausschuss über "zunehmend bewusstes und provozierendes Negieren der StVO durch Radfahrer".

Thema ist heute Sicherheit im Straßenverkehr.

— Jörn Hasselmann (@Polizeihassel) September 10, 2018

Das hat natürlich Klärungsbedarf! Das @mucradblog hat sich daher erlaubt, folgende Fragen an den ADAC e.V. zu schicken.

Sehr geehrte Damen und Herren,

[..]

1) Hasselmann berichtet, der ADAC-Vertreter hätte über „zunehmend bewusstes und provozierendes Negieren der StVO durch Radfahrer“ berichtet. Entspricht dies den Tatsachen?
2) um welchen Vertreter des ADAC hat es sich gehandelt?

alle folgenden Fragen bitte ich zu beantworten, falls die Antwort auf Frage 1) mit „ja“ ausfällt.

3) stellt diese Aussage die offizielle Sicht des ADAC e.V. dar?
4) auf welchen Daten beruht die zitierte Aussage?
5) mit welchen Meßmethoden ermittelt der ADAC die Bewußtheit und die Provokationsabsicht von Begehern von Verkehrsverstößen?

6) Prominente Unfallursachen im Straßenverkehr sind lt. statistischem Bundesamt (www.destatis.de\DE2\Publikationen\Thematisch\TransportVerkehr\Verkehrsunfaelle\VerkehrsunfaelleJ2080700167004.pdf) Folgende:

– Abstand
– nicht angepasste Geschwindigkeit
– Verkehrstüchtigkeit (Alkohol etc.)

wobei Führer von KfZ in der Statistik 10x (Abstand) bis 5x (Verkehrstüchtigkeit) häufiger auffällig geworden sind.

Hierzu die Frage:
– geht der ADAC e.V. davon aus, dass die KfZ-Führer diese Verstöße, mehr als Radfahrer, in Unkenntnis der geltenden Regeln, also ohne „bewusstes und provozierendes Negieren der StVO“ begehen?

7)  falls die Antwort auf Frage 3) nein lautet, ist es im Sinne desADAC e.V., dass seine Vertreter vor solch einem hohen Gremium im Namen des ADAC Privatmeinungen äußern, die nicht auf Fakten beruhen?

wir würden uns freuen, wenn Sie uns diese Fragen beantworten könnten.

Mit freundlichem Gruß,

Mucradblogger
Redaktion mucradblog.de

Werden wir eine Antwort erhalten? Ihr erfahrt es hier zuerst!

Werbung

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

CSU fordert weitere Kapazitätssteigerung des Strassennetzes, weil Kapazitätssteigerung am Isarring zu mehr Staus geführt hat

15 Montag Mai 2017

Posted by martl in München, mucradblog, Radverkehr, Satire

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Richard Quaas

  • Isarring-Kapazität 2016 erhöht — Ergebnis: Mehr Verkehr, mehr Stau
  • CSU nennt Umstieg auf Nahverkehr „Realitätsfremd“ und fordert weitere Kapazitätssteigerung

Der Isarring (Mittlerer Ring am engl. Garten) wurde 2016 erweitert, es kam eine Fahrspur zum Einfädeln hinzu.

Dem Stau hat’s nicht geholfen, was unsere alten Bekannten Richard Quaas und Johann Saurer (beide CSU) nach ihrer Anfrage ans KVR jetzt sogar schwarz auf weiß haben. Ergebnis:

Fertigstellung: Oktober 2016
Erhöhung der Kapazität: 20%
Verkehrszunahme in diesem Zeitraum: 20% (3000Fzg/h -> 3500Fzg/h)

Einen schöneren Beweis dafür, dass ein Ausbau der innerstädtischen Hauptstrassen Verkehr anzieht und keine Staus verhindert, ist schwer vorstellbar. Was natürlich niemanden überrascht, der sich länger als 5 Minuten mit der Materie befasst hat. Leider schließt das die Vollgasfreunde von der Münchner CSU offensichtlich ganzheitlich aus.

Denn was hilft gegen mehr Staus durch Strassenausbau? ÖPNV ausbauen? Anderes Verkehrskonzept? HAHA! natürlich nicht! Noch mehr Strassenausbau!!!1!

Wer schuld ist, dass das CSU-Konzept vom Straßenausbau in die Hose gegangen ist, ist auch klar: „Offenbarungseid der Stadtverwaltung?“ wird fröhlich getitelt.

Besonders hübsch in dem Zusammenhang, dass die zwei Kasperlköpfe, insbesondere der verhinderte Wiesn-Chef Quaas, der seit Jahren alles, was nicht Autoverkehr ist, aktiv bekämpft, allen Ernstes eine „Diskussion ohne Denkverbote“ fordern…

(sz online 15.5.2017)

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Durchsagen 2016 IV

28 Mittwoch Dez 2016

Posted by martl in Bayern, München, mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

ADFC, Böhle, Beijing, Bike-Share, Burkhard Stork, China, Guardian, Marienplatz, Radverkehr, Stachus, sueddeutsche, sz

Nach längerer (sorry!) Pause eine letzte „kurze Durchsage“ für 2016… ich hoffe, alle treuen Leser hatten schöne Feiertage und ich wünsche Euch einen guten Rutsch! :)

München: Hier gibt es einiges zu berichten.

Die Sparkassenstrasse ist zur Fahrradstraße umgewidmet worden. Da  (natürlich) kein einziger Parkplatz geopfert wurde (wo kämen wir denn da hin!) und auch sonst baulich nichts verändert wurde, hält sich die Veränderung für den Radler in Grenzen. In sehr engen. Ich habe keinerlei Unterschied wahrgenommen…

Am Marienplatz wurden im ablaufenden Jahr nicht weniger als 31 Kontrollen durchgeführt, dabei wurden 1900 Radler verwarnt. Das geht aus einer Antwort von KVR-Chef Böhle auf eine Stadtratsanfrage der „Bürgerlichen Mitte“ (FW/Bayernpartei) hervor. Damit dürfte der Marienplatz der mit Abstand bestüberwachte Unfallschwerpunkt Bayerns sein.

Moment, Unfallschwerpunkt?

„Unfälle oder gefährliche Situationen seien bei den Proben nicht festgestellt worden. […] so Böhle“

(sz, 18.12.2016)

Am Stachus soll das Radeln sicherer werden, darin ist sich der Stadtrat einig. Ein Bündnis aus SPD, Grünen, FTB, ÖDP und Linken hat einen entsprechenden Antrag eingereicht. Die CSU, der Wächter des ungebremsten PKW-Verkehrs, hat ihren eigenen Antrag eingereicht – schließlich muß jeder mögliche negative Einfluß auf den Autoverkehr verhindert werden. Recht so, liebe Heimatschützer, nichts macht München lebenswerter als tausende Autos in der Innenstadt!

Immerhin scheint der neue KVR-Chef Böhle die Linie seines Vorgängers Blume-Beyerle fortsetzen zu wollen, die da war: Lass die Amateure im Stadtrat schwafeln und mach einfach moderne Verkehrspolitik… Die Schellingstraße bekommt eine grüne Welle für Radler, und der „grüne Pfeil“ für Radler, der rechts-abbiegen bei „Rot“ erlaubt, wird pilotiert. Fein!

(sz, 12.12.2016)

Währenddessen in China: Beijing war einmal die Radlerhauptstadt der Welt mit Zahlen von bis zu 63% Radleranteil bei Berufspendlern. Der Wirtschaftsboom hat diese Quote gewaltig gedrückt und heute ist Peking eher als Smog- und Stauhauptstadt berüchtigt. Das soll sich wieder ändern: Es werden im großen Stil Bike-Share-Systeme installiert. 50000 solcher Räder gibt es bereits in Chengdu, Guangzhou und Shenzhen, nach chinesischen Quellen sollen bereits mehrere 100.000 solcher Räder rollen. Große Investment-Firmen sollen bereits bis zu 200 Millionen in diverse Startups pumpen, das berichtet der „Guardian“.

Und der ADFC…?! Der entwickelt sich unter Geschäftsführer Burkhard Stork zu einem traurigen Kapitel. Er scheint sich darin zu gefallen, unter völligem Ignorieren aller Erfahrungen und Forschungsergebnisse der letzten 30+ Jahre den „geschützten, baulich separierten Radweg“ zum Allheilmittel für alles hochzustilisieren. Wer anderer Meinung ist, ist selbstverständlich ein pöhser Egoist, dem alle anderen Radler völlig egal sind. Denkt denn keiner an die lieben Kinderlein??! Und an süße Katzenbabys?

Lasst uns überlegen – Anbieten super-einfacher Universallösungen – *check*, Diffamieren aller Andersdenkender – *check*. Das ist Populismus, nichts anderes.

In einer Radfahrer-AfD wollte ich eigentlich nicht Mitglied sein.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Flyer-Alarm!

01 Montag Aug 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

#bmvi, ADFC, Für mehr Verständnis, Radverkehr

Das geschätzte BMVI (Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur) beglückt in regelmäßigen Abständen auch uns Radfahrer – nein, natürlich nicht mit einer grundlegenden Änderung der Verkehrspolitik, sondern mit (Kapellmeister, einen Tusch!) einem neuen Flyer.

Beim Layout wurde auf den ersten Blick auf Ausgewogenheit geachtet – jeweils gleich große Kästen für Radfahrer und Autofahrer, darunter eine Zusammenfassung, begleitet von einem Cartoon.

Leider gilt die Ausgewogenheit nur auf den ersten Blick. Die Kästen werden dafür genutzt, humorig vermeintliche gegenseitige Vorurteile zu beschreiben, die Zusammenfassung folgt leider dem altbekannten, ärgerlichen Muster; hier sucht man die Ausgewogenheit vergeblich.

Fakten und Meinungen vermischt

Es werden sowohl Fakten als auch Meinungen präsentiert, ohne, dass klar wird, was was ist. Zum Beispiel wird mit keiner Silbe erwähnt, dass das Gesetz das Nebeneinander-Fahren nicht an Straßentypen bindet, sondern nur an den Tatbestand der Behinderung.

Im Text steht aber:

In verkehrsberuhigten Bereichen dürfen Sie neben Freund oder Freundin fahren, denn die Schrittgeschwindigkeit macht das Überholen durch Autos unmöglich. Dasselbe gilt für
Fahrradstraßen oder in einer Tempo-30-Zone, wenn die Radfahrer entsprechend schnell sind.

Es wird also suggeriert, dass es außerhalb von 30er Zonen oder Fahrradstraßen generell nicht erlaubt ist. So schürt man Konflikte. Das könnte jetzt ein ungewollter Ausrutscher sein, dieselbe Art der Formulierung ist mir aber schon an anderer Stelle aufgefallen. Es scheint fast so, als würde versucht, hier einen Konsens zu erzeugen, ohne das Gesetz explizit anfassen zu müssen.

Suggestive Formulierungen und warme Empfehlungen

In dem ganzen Flyer stehen gesetzliche Vorschriften und warme Empfehlungen nebeneinander. Und die warmen Empfehlungen sind sehr stark aus der Autofahrerperspektive. Das lässt sich erkennen, wenn man die gewählten Formulierungen genauer ansieht.

Das ist recht subtil gemacht. Und bevor mir einer Verfolgungswahn unterstellt,eine Fangfrage zur Erläuterung:

Was wirkt stärker, wenn ich sage „Für einen Bundesverkehrsminister ist Ausgewogenheit und die Vertretung der Interessen aller Verkehrsteilnehmer Pflicht“ oder „Herr Dobrindt, ich fordere Sie auf, die Interessen aller Verkehrsteilnehmer gleichermaßen zu vertreten!„?

Ersteres sagt: Machen Sie eh, und wir beide wissen das. Letzteres enthält unterschwellig, er hätte es bis jetzt nicht oder nicht ausreichend getan.

Behalten wir das im Hinterkopf und schauen wir uns den Text über Abbiegesituationen an:

„Für Pkw-Fahrer sind Abbiegesituationen oft sehr unübersichtlich. Im
sogenannten toten Winkel ist ein Radfahrer trotz der Außenspiegel
manchmal nicht zu sehen. Als geradeaus fahrender Radfahrer sollten
Sie daher unbedingt Blickkontakt mit dem Pkw-Fahrer suchen. So
schaffen Sie Abstimmung und Sicherheit. Für Autofahrer ist der
Schulterblick Pflicht. Radfahrer sollten bei einer unklaren Situation
auf ihre Vorfahrt verzichten und an einer Ampel versuchen, vor oder
hinter dem Pkw zu stehen, um gut gesehen zu werden.“

hübsch..

„Für Pkw-Fahrer sind Abbiegesituationen oft sehr unübersichtlich.“

Für Radfahrer sind sie oft tödlich. „Für Pkw-Fahrer sind Abbiegesituationen oft sehr unübersichtlich„. Kann keiner was dafür…

Wollen wir einmal klarstellen: Ein Abbiegeunfall ist in 99% der Fälle eine Vorfahrtsverletzung durch den KFZ-Fahrer.

Ich lese allerdings genau einen kurzen Satz in Richtung der Autofahrer, und der ist auch noch sprachlich neutralisiert. „Für Autofahrer ist der Schulterblick Pflicht„, aber „Du, Radfahrer, musst dies… Und du solltest das…“..

Das setzt sich nach dem gleichen Muster gleich auf der nächsten Seite fort:

„Wenn Sie abbiegen möchten, kündigen Sie dies rechtzeitig und deutlich an. Dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen – so steht es in der Straßenverkehrsordnung. Als Radfahrer geben Sie Handzeichen und informieren so über einen anstehenden Fahrtrichtungswechsel.
Vermeiden Sie ein plötzliches, unangekündigtes Abbiegemanöver, um sich und andere nicht zu gefährden. Neben dem Handzeichen sollte auch auf dem Fahrrad der Schulterblick den Abbiegevorgang einleiten. Für den Pkw-Fahrer gilt dasselbe: Schulterblick und frühzeitiger Blinker sind zwingend notwendig.“

„Als Radfahrer geben Sie…“ (direkte Ansprache) gegen „Für den Pkw-Fahrer gilt dasselbe: Schulterblick und frühzeitiger Blinker sind zwingend notwendig.“ – Verallgemeinerung, sprachliche Abschwächung. So kommuniziert man, wer in der Pflicht ist, sein Verhalten zu überdenken. Die Ansage Richtung Autofahrer: „Das mussten wir einbauen, damit es nicht gar so einseitig wirkt“, die Zielrichtung ist klar.

Das geht den ganzen Flyer hindurch weiter. Aussage: Wenn Dir auf dem Rad was passiert, bist du selber schuld, denn Du hast dich nicht an unsere Empfehlungen gehalten. Verhaltensempfehlungen in Richtung der Autofahrer kommen spärlich und sprachlich verklausuliert. Die sind wegen der political correctness drin, die Intention des Flyers ist klar.

Fazit

Eine ärgerliche Angelegenheit und eine verschenkte Gelegenheit, wieder einmal. Umso unverständlicher, dass der BDR (? seit wann interessiert sich der für Verkehrspolitik?)  und der ADFC sich dafür hergaben.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Die Radler und die Polizei

27 Mittwoch Jul 2016

Posted by martl in Bayern, mucradblog, Polizei, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Abendzeitung München, Dorfen, Gröbenzell, Helm, Münchner Merkur, Radfahrer, Radhelm, Unfall

Die Radler und die Polizei – die zwei haben nach wie vor ein bestenfalls problematisches Verhältnis zueinander. Als Beleg 3 Meldungen aus dem letzten halben Jahr:

1. Wenn einer vom Rad fällt und trotz Helm Kopfverletzungen erleidet, die eine Krankenhauseinlieferung erfordern, ist dies ein klarer Beweis dafür, „Wie wichtig es ist, beim Radfahren einen Helm zu tragen“, findet die Polizei Dorfen (Merkur online 6.1.16)

2. Wer

  • nachts um halb zwölf ohne Licht
  • und  besoffen
  • „verbotswidrig vom Radweg quer über den Kreuzungsbereich ausschert“ und dabei
  • „einen entgegenkommenden Fiat übersieht“

sollte dringend einen Helm tragen, findet die Polizei München (az online 12.6.16)

3. Fette 23 von insgesamt 439 registrierten Unfällen im schönen Gröbenzell wurden von Radlern verursacht. Das sind auch diejenigen, die dem wackeren Polizeichef als einzige Sorge bereiten. Denn, Zitat: „Radler halten sich nicht an Verkehrsregeln!“ (Merkur online 28.6.16)

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

„sz“ über Sonntagsradler

26 Dienstag Jul 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

München, Radverkehr, Sonntagsradler, sueddeutsche, sz, sz-online.de

Die „sueddeutsche“ hat mal wieder einen Kommentar über unsereins, diesmal zum Thema „Sonntagsradler nerven„. (sz online, 21.6.2016)

Tenor: Das Meckern über Sonntagsradler ist unangebracht, was es braucht ist mehr Rücksicht.

Leider macht der Autor ein paar Fehler:

„Jene Radfahrer, die ein eher gemütliches Tempo anschlagen. Die nicht immer am rechten Rand des Radweges fahren, damit die Schnelleren überholen können. Die sich, und das scheint das größte Ärgernis zu sein, an die Verkehrsregeln halten.“

Wenn er in der Mitte des Radwegs herumdöst, ist *er* es, der sich nicht an die Regel hält.

oder:

„(Man) Verteufelt die anderen Radler, weil man selbst nicht vorwärts kommt. Oder die Verkehrspolitiker und -planer, die angeblich die Infrastruktur vermurkst haben. Der Haken: Beides geht am eigentlichen Problem vorbei.“

Da liegt er auch falsch. Wenn die Infrastruktur nicht ausreichend ist für ein Verkehrsmittel, das 20% der Verkehrsleistung trägt, und gefährliche Situationen zwischen den unterschiedlichen Radler-Typen, die es nun mal gibt, verursacht, dann *haben* die Politiker und Verkehrsplaner die Infrastruktur vermurkst. Das ist nicht die einzige Ursache, aber nur sagen „das ist falsch, wir müssen einfach mehr Rücksicht üben“ zielt noch viel weiter vorbei.

Die Fehlerdiskussion führt aber am Kern vorbei, das ist ein Kommentar und kein wissenschaftlicher Bericht. Ich finde ihn interessant, denn er zeigt, wie viele (Sonntagsradler) denken. Das zeigt aber vor allem, dass noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist.

Das Rad *ist* ein Verkehrsmittel, und an Verkehrsteilnehmer werden verschiedene Aufgaben gestellt, damit die Sache flutscht. An Autofahrer viele, an Fußgänger wenige, an Radfahrer einige niedergeschriebene und exterm viele implizite.

Das Rad wird aber stark inhomogen genutzt. Der eine hats eilig, der andere will spazierenfahren, der dritte will -wie beim Zu-Fuß-Gehen- nicht dauernd aufpassen müssen wie ein Schießhund… einige der Ansprüche sind legitim, andere weniger, alle zusammen wird man nicht unter einen Hut kriegen. Eine Diskussion ist erforderlich, wie welche Ansprüche zu gewichten und zu berücksichtigen sind.

Diese Diskussion wird im Moment von den Advokaten der „we aren’t Traffic“ Bewegung mit Totschlagargumenten völlig niedergewalzt. Der „ungeübte Radler“ und das „4-Jährige Kind“ sind die einzigen Maßstäbe. (Sie *sind* Maßstäbe, aber nicht die einzigen)

Aus jedem ungeübten Radler (der öfter als 3x aufsteigt, bevor der Bock Spinnweben ansetzt) wird in 3 Monaten ein Geübter mit völlig anderen Ansprüchen. Und den 12-Jährigen Schüler, der es *nicht* die meiste Zeit sau-eilig hat, muss ich erst noch treffen.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Holzkirchener Radverkehrspolitik

08 Freitag Jul 2016

Posted by martl in Bayern, mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

CSU, Holzkirchen, Löwis, Münchner Merkur, merkur, Romanski, Sappl, Sepp Sappl (Jun)

Real existierende Fahrradverkehrspolitik in Holzkirchen!

Der „Merkur“ berichtet aus einer Stadtratsausschuß-Sitzung zu Radabstellanlagen im Holzkirchen. (2016, nicht 1953)

Der Radverkehrsbeauftragte Romanski weist auf einen schlecht zugänglichen Radständer hin, der verlegt werden müsse.
Bürgermeister Löwis (CSU): „Das Argument sticht nur, weil wir wollen, dass die Ständer genutzt werden“, betonte er. Nicht, weil es unzumutbar wäre, dass Radler absteigen“

Sepp Sappl jun. (CSU) will schliesslich noch wissen, „ob sie dort mit (sic!) den Tischen in die Quere kämen, die der Oberbräu vor der Tür aufstellt.“

Ein weiterer Raddständer ist eine Sicherheitsfalle. Man könnte einen (1) Parkplatz auflösen, um die Situation zu entschärfen.

Bürgermeister Löwis (CSU): „Ich würde hier nicht das Fass aufmachen ,Radler gegen Autofahrer“

Außerdem:

„[…]Einen Beschluss gab es in der Sitzung nicht.“

Zusammenfassung:

Einen (1) Parkplatz auflösen für mehr Sicherheit für Radler: geht nicht.

Radabstellplätze dahin verlagern, wo sie erreichbar sind: Geht grad so mit Zähneknirschen – aber nicht etwa als Präzedenzfall mißverstehen! Nur, wenn dem Sappl Sepp (Jun) sein freier Zugang zum Oberbräu nicht beeinträchtigt wird. Ist ja auch ******gefählrich, wenn man dauernd über die Malefix-Radln fällt, mit 3 Promille auf dem Weg zum Parkplatz (X5)! – Wobei, Weg zum/vom Stammtisch, das wäre für einen CSU-Kommunalpolitiker ein Arbeitsunfall.

Da hilft nur eins: Die brauchen dringend einen Radlhighway.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Google tut was!

31 Dienstag Mai 2016

Posted by martl in Radkultur, Radverkehr, Satire

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

autonomes Fahren, google

Die Genies von Google kümmern sich, wie wir wissen, nicht mehr nur um Werbeeinnahmen-Optimierung, sondern auch um autonomes Fahren. Und dem steht, wie wir neulich gelernt haben, der Mensch im Straßenverkehr einfach im Weg, in seiner Eigenschaft als Fußgänger oder Radfahrer ist er einfach zu unkalkulierbar.

Aber Googles Genies wären keine Genies, wenn sie nicht eine, nun ja, man kann es nicht anders sagen, geniale Lösung dafür hätten. Und zwar? (Kapellmeister, einen Tusch!)

Den Klebrigen Lack!

google stickie

Man versieht das Auto enfach mit einer klebrigen Schicht, und schon kann man unbesorgt Fußgänger und Radler auf die Hörner nehmen – sie bleiben einfach hängen wie Fliegen auf dem Fliegenpapier und tun sich nicht mehr weh beim herunterfallen! Man vermeidet so diese häßliche Knack-Geräusche beim Überfahren solcher Verkehrshemmnisse, Unterboden und Radaufhängung bleiben unversehrt.

(Gut, zu schnell sollte es nicht sein, das Auto, sonst bleibt es nicht bei dieser einen Fliegen-Analogie..)

Der @mucradblogger meint: Bahnbrechend!

Quelle: Nein, nicht der Postillon, sondern der Guardian vom 19.5.2016 (nein, nicht vom 1.4.)

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Berliner Fahrrad-Volksentscheid

31 Dienstag Mai 2016

Posted by martl in mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Berlin, Fahrrad-Volksentscheid

In Berlin geht die Debatte über den Fahrrad-Volksentscheid weiter. Im Augenblick Thema: Die zu erwartenden Kosten. Da sich der Senat mit Händen und Füßen gegen die Initiative wehrt, hat er sich die Kosten schön großgerechnet und kommt auf 2,1 Milliarden, die Gegenrechnung der Initiative kommt auf ein Zehntel davon, wie die Zeit berichtet. Es lohnt sich, den Artikel in Ruhe durchzulesen, schon interessant, welche Taschenspielertricks hier angewandt werden. Zum Beispiel hat der Senat vergessen, den bereits bestehenden Radverkehrsetat zu verrechnen, das sind 35 Millionen/Jahr. Auch andere Zahlen sind eher zweifelhaft.

Artikel: „Wie teuer wird’s denn?„, Zeit online 30.5.2016

316026-65

„Gesetz zur Förderung des Radverkehrs in Berlin“; Vertreter des Volksentscheids Fahrad, Heinrich Strössenreuther und Philip Bastian

Währenddessen haben über 60 Wissenschaftler sich hinter die Initiative gestellt, und zwar auf dem weltweit beachteten „German Habitat Forum“.

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Berlin: Kommunikationsstrategie statt Radverkehrsstrategie

12 Donnerstag Mai 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Berlin, Radpolitik, Volksentscheid, Volksentscheid Fahrrad

Berlin: unsere schöne Bundeshaupstadt hat, wie Lesern dieses Blogs nicht unbekannt ist, einen stolzen Radverkehrsanteil von 13+% und dürfte damit in Europa die Stadt mit den meisten Radfahrern überhaupt sein. Was Berlin außerdem auszeichnet, ist ein Senat, der dies nach schöner deutscher Sitte geflissentlich ignoriert in seiner Verkehrsplanung, und stattdessen wie üblich unterfinanzierte Flickschusterei betreibt.

Das hat die Radfahrer so angemeiert, dass sie sich zusammengeschlossen haben zum Volksentscheid Fahrrad. Es wurde eine Gesetzesvorlage erarbeitet mit dem Titel „Gesetz zur Förderung des Radverkehrs in Berlin (RadG)„, die man hier einsehen kann. Aktuell werden Unterschriften gesammelt, die nötig sind, damit das vor den Senat kommt..

Das brachte die Volksvertreter endlich in Schwung und man wurde aktiv! Und was macht man, wenn die eigenen Bürger so unzufrieden mit der Regierung sind, dass sie anfangen, selbst Gesetze zu entwerfen?
Nein, natürlich kein eigener Vorschlag einer Radverkehrsstrategie (Ihr träumt wohl :), sondern es wurde eine PR-Kampagne ausgeschrieben, die zum Ziel hat, den Berlinern zu erklären, dass der Senat gaanz gaanz tolle Arbeit macht mit dem Radverkehr und der Volksentscheid ganz völlig unnötig ist…. finanziert natürlich mit Steuergeldern. (Eine Praxis, die höchst umstritten ist und für die sich der Senat eigens ein Gesetz gemacht hat – auch dagegen läuft bereits eine Unterschriftenkampagne…)

Gelebte Demokratie halt!

Pressemitteilung der Initiative Volksentscheid Fahrrad dazu

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Durchsagen 2016 III

05 Dienstag Apr 2016

Posted by martl in München, mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Marienplatz, München, Schmidbauer, Zürich

Marienplatz: Hier läuft im Augenblick wegen der Bauarbeiten am „Hugendubel“ eine Art „Pilot“ für den Radverkehrs- Taxi- und Bus-freien Betrieb. (Mein Eindruck: positiv, vor allem wegen der fehlenden KfZ – die Radlerdichte scheint mir nicht großartig geringer, und auch die Polizei scheint es gelassen anzugehen)

Die Grünen hätten gerne Fakten statt Gerüchten und haben die Koalition um Zahlen gebeten, was der Versuch denn tatsächlich für Ergebnisse geliefert hat :)

„Das Monitoring soll darstellen, ob der Radverkehr in der Kustermannfahrbahn und an der Kreuzung Kustermannfahrbahn/Tal an stark frequentierten Tagen reibungslos verläuft oder ob es lediglich eine Verlagerung von Konflikten vom Marienplatz an den Viktualienmarkt gibt.“

Ebenso soll nach dem Willen der Grünen die Nutzung der Residenzstraße und der Alfons-Goppel-Straße untersucht werden, und ob sich die Zahl der Radfahrer in der Altstadt insgesamt verringert. Eine Befragung könne Erkenntnisse darüber bringen, ob nicht eine große Unzufriedenheit bei den Radlern einer nur geringfügigen Verbesserung der Zufriedenheit bei den Passanten gegenüber stehe[…]“

Quelle: Merkur

München kurios: Die Rathaus-CSU arbeitet weiterhin mit Macht daran, den Radverkehr nur ja nicht zu viel Priorität oder gar Gleichberechtigung zu gewähren (wir berichten laufend).  Währenddessen ist StR Mario Schmidbauer mit seiner Kollegin Eva Caim zur „Fraktion Bürgerliche Mitte“ gewechselt. Damit hat die CSU nun gleich viele Sitze wie die SPD und ihren Status als stärkste Fraktion verloren.
Kurios daran ist, dass Schmidbauer den (ihm offensichtlich immer noch) zu „radfahrfreundlichen Kurs“ der Stadtregierung als Grund nannte. Hauptgrund sind allerdings eher nicht gewährte Pöstchen und persönliche Unzufriedenheit mit dem Führungsstil des von OB Reiter stets mit Vergnügen ins Abseits gestellten Vize-Bügermeisters Josef Schmid, der als „Sonnenkönig“ tituliert wird.

Quelle: sueddeutsche

Zürich: Zürich wird von Linken regiert und besitzt ein international hoch geschätztes Langzeit-Verkehrskonzept, das unter anderem die Priorisierung des öffentlichen Verkehrs und die Förderung des Radverkehrs  beinhaltet. Das ist der Opposition ganz offensichtlich ein Dorn im Auge. Auch die liberal-bürgerliche „NZZ“ haut in die Kerbe und greift in die Vollen. Vorgeworfen wird der Stadtspitze eine „ideologische“ Verkehrsplanung.

Zum Nachlesen und Kopf schütteln: Weltfremde Ideen von Rot-Grün

(In der ersten Version des Artikels, die ich gestern Nachmittag gelesen habe, wurde noch gesagt, das Fahrrad leiste „keinen Anteil zu Verkehrsleistung“ – eine zumindest debattierbare Ansicht, Zürich hat ca. 10% Radverkehrs-Modal Split… in der letzten Fassung vom 4.4. 18:20 fehlt der Teil). Eine Studie der ETH nennt ein Potential von bis 39%.

Links:

Ein Internationales Vorbild: Die Verkehrspolitik der Stadt Zürich

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Doku „Bikes vs Cars“ im Filmmuseum

17 Donnerstag Mär 2016

Posted by martl in mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

bikes vs cars, Bogota, copenhagen, critical mass, Gredrik Gertten, Los Angeles

Am Donnerstag, den 24.3. zeigt das Münchner Filmmuseum um 19:00 Uhr den Dokumentarfilm „Bikes vs. Cars“ von Fredrik Gertten.

Der preisgekrönte Film vergleicht die Zustände im Radverkehr in so unterschiedlichen Städten wie Copenhagen, Los Angeles oder Bogota. Er illustriert die Bemühungen der Radaktivisten dieser und weiterer Städte, zeigt das Veränderungspotential, und auch die Arbeit der Autolobby wird beleuchtet.

mucradblog-Tipp: Ansehen!

Im Anschluß an die Vorführung findet eine Critical Mass Tour statt!

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Die CSU, der Anwalt moderner Verkehrspolitik – Teil 2

12 Freitag Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

CSU, CSU München, CSU-Fraktion, Manuel Petzl, Radverkehr

Die Münchner CSU ist rechtschaffen entrüstet, dass sie als Verfechter einer rückwärts gerichteten Verkehrspolitik wahrgenommen wird (wir berichteten).

Um das zu entkräften, hat StR Manuel Pretzl gleich mal eine Anfrage an den OB eingereicht. Er hätte gerne rückhaltlos geklärt, wer seit 1994 noch weniger für alternative und  moderne Verkehrsarten getan haben könnte, als sie es aktuell tun.

http://csu-rathaus-muenchen.com/2016/02/10/anfrage-verantwortlichkeiten-in-der-verkehrspolitik-dichtung-und-wahrheit/

Im Zeitraum zw. 1994 und 2015 kamen genau drei (3) Anträge zum Thema Radverkehr aus der CSU-Fraktion. Alles Änderungsanträge. zB:

26.9.2009: Änderungsantrag zum Grundsatzbeschluss zur Förderung des Radverkehrs in München:

[…]

  • Es wird keine Fahrradabstellsatzung erarbeitet
  • Eine Radwegbenutzungspflicht wird, soweit und sofern rechtlich möglich, beibehalten.
  • Es werden keine neuen Personalstellen genehmigt.
  • Der Marketingkampagne wird nicht zugestimmt.

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

München: CSU erklärt sich zum Anwalt „intelligenter Verkehrspolitik“

10 Mittwoch Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

CSU, München, Radfahren, Radverkehr, Stadtrat, Verkehrspolitik

Die CSU-Stadtratsfraktion München hat sich zu Wort gemeldet: In einem mittellangen Artikel legt sie ihren Standpunkt dar, was ihrer Meinung nach unter „intelligenter Verkehrspolitik“ zu verstehen sei. Man klopft sich auf die Schulter, weil man Mittel für den Radwegebau bereitstellt (rd. 5€ pro Bürger/Jahr, das ist ein Fünftel dessen, was Städte investieren, die es ernst meinen). Ansonsten sind Radverkehrsbefürworter Ideologen und Radfahrer behindern den Verkehr. *seufz*.

Hier mal eine Chronologie der Aktionen der Radfahrfreunde von der CSU, weil’s so schön ist (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Rosenheimer Straße: An dieser wirklich saugefährlichen Ecke, an der bereits Todesopfer zu beklagen waren, seit Jahren ein Herumgeeier. Erbitterter Widerstand der CSU gegen eine bereits beschlossene Lösung, die zurückgenommen wird (auch mit Hilfe der SPD).
Am Schluß ein fauler Kompromiß, der dem KFZ-Verkehr nicht genügt, und ganz sicher nicht den Radfahrern.

Straßenbahn Westtangente: Hier will man eine Lösung finden, die “den KFZ-Verkehr nicht negativ beeinflußt” (Zitat Stadtrat O. Seidl, CSU)

Georg Schlagbauer, CSU, in der Bild: Grüne Welle für Autos statt (endlich) vernünftiger und sicherer Radverkehrsführung an Hauptstrassen wie der Lindwurmstrasse, damit (wörtlich) “der Verkehr besser fließen kann”.
Radfahrer sollen nicht an Hauptstrassen, sondern “entlang landschaftlich schöner Strecken” radeln. Hä? Herr Schlagbauer schrieb auch schon einmal in einem Antrag “Auf keinen Fall dürfen Vorrechte für Radfahrer eingeräumt oder faktisch ermöglicht werden…”
(8/2014)

Altstadttraverse: Radlfurt am Marienplatz wird abgeschafft (anscheinend dadurch ausgelöst, dass der “Ludwig Beck” das Säckel aufgemacht hat. Verkehrspolitik durch “wer zahlt, schafft an”).
Ersatzlösung für die bis zu 15.000 Radler täglich (offizielle Zählung der Stadt): Kreuz und quer durch die Altstadt, über Kopfsteinpflaster und quer über die Maximiliansstrasse.
Bereits weit gediehene Pläne der Vorgängerregierung, die auch andere Aspekte als die Interessen ansässiger Geschäfte berücksichtigten, zu den Akten gelegt.

Radstreifen Nymphenburger Strasse: Diese seit Jahren überfällige Maßnahme (Expertenmeinung “..sind die Verhältnisse für den Radverkehr auf den Radwegen im Zuge der Nymphenburger Straße beengt und entsprechen nicht mehr den heutigen Planungsstandards” – muenchen-transparent.de) ein weiteres Mal abgelehnt. Originelle Begründung: “Dann ist es nicht mehr möglich, in zweiter Reihe zu parken” – Zitat Hr. Krimpmann, Vorsitzender BA Maxvorstadt, CSU – von Beruf Polizist (04/15)

Bogenhausen: Umwandlung 1(!) Parkplatzes in 8 Radabstellplätze abgelehnt (06/15). Begründung: “Es gäbe zwar eine Tiefgarage, diese sei aber schlecht” (X.Finkenzeller, CSU) (06/15)

Schwabing: Umwandlung mehrerer Parkplätze in Radabstellplätze an den Schulen am Elisabethmarkt abgelehnt (I.Braunstorfinger, CSU) (06/15)

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Bremst die Münchner GroKo den Radverkehr aus?

04 Donnerstag Feb 2016

Posted by martl in München, mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

München: Die Grünen haben im Stadtrat die böse, aber berechtigte Frage gestellt:

Wird der Ausbau des Münchner Radverkehrsnetzes durch die GroKo
im Rathaus systematisch ausgebremst?

Hintergrund ist der Antrag der CSU-Fraktion mit dem schönen Titel „Markierung von Radfahrstreifen: Entfall von Fahrspuren nur nach Stadtratsbefassung!„. Damit soll die Entscheidung darüber, ob auf Hauptverkehrsstrassen Fahrspuren zu Radstreifen umgebaut werden, vom KVR an den Stadtrat verlagert werden. Böse Zungen behaupten, den Schwarzen sei die fahrradfreundliche Haltung des KVR unter Dr. Blume-Beyerle schon länger ein ausgesprochener Dorn im Auge…

Über diesen Antrag ist überhaupt noch nicht entschieden, trotzdem hat er bereits dazu geführt, dass geplante Umbauten, zB an der Brienner Straße oder die Vervollständigung an der Seidlstrasse, gestoppt wurden.

Darauf gibt es jetzt vom Baureferat eine ausführliche Antwort, die ihr hier einsehen könnt: https://t.co/AHWYfIrXXa

Unmittelbarer Anlaß des Antrags war das „Verkehrschaos“, das die Radstreifen an der Gabelsberger und an der Landsberger angeblich verursacht haben sollen und die StR Schmid (CSU), seines Zeichens Mitglied der fraktionsübergreifenden Radler-AG des Stadtrates, zu einem panikartig gestellten Eilantrag verleiteten (wir berichteten).

Ergebnis:

1. Gabelsbergerstraße:
Das Geschwindigkeitsniveau des motorisierten Individualverkehres (MIV) hat sich erheblich reduziert, die gefahrenen Geschwindigkeiten sind homogener als vorher.
[..]
Wegen des durch die o.a. Maßnahme erzielten Gewinns an Ver- Rathaus Umschau 2.2.2016, Seite 12 kehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sehen wir die phasenweise bei erhöhtem Verkehrsaufkommen in den Spitzenzeiten vereinzelt auftretenden Störungen im Verkehrsfluss als verhältnismäßig an.
[..]
Es wird daher festgestellt, dass der Verkehrsfluss in der Gabelsbergerstraße keine besonderen Probleme aufweist.

2. Grasser-/Landsberger Straße:
Die vor dem Umbau getroffenen Aussagen hinsichtlich einer ausreichenden Leistungsfähigkeit des umgebauten Knotens haben sich bestätigt.
[..]
Es wird daher festgestellt, dass der Verkehrsfluss an der Lichtsignalanlage Grasser-/Landsberger Straße keine Probleme aufweist.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Essen: Stadion statt Radverkehr

02 Dienstag Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

die Zeit, Essen, Grüne Hauptstadt, Radverkehr

Essen wird 2017 „Grüne Hauptstadt Europas“ sein. Essen hat aber auch Fußballgeschichte (mit der Fußballgegenwart sieht es eher mau aus). Essen hat auch einen defizitären Stadionneubau am Hals. Der wird nun von der Stadt mit 500.000€ gestützt.

Um das zu finanzieren, wird sich -wo? na natürlich beim Radverkehr gespart – dessen Gesamtetat von ebenfalls 500.000€ wurde ersatzlos gestrichen.

Quelle: Die Zeit, 2.2.2016 „Wo Tore mehr zählen als Räder“

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Autonome Fahrzeuge: „Radfahrer sind das Problem“

02 Dienstag Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

autonomes Fahren, Carlos Ghosn, Carolyn Friesl, ciclista.net, google, Renault-Nissan

Wir Radler stehen mal wieder dem Fortschritt im Weg: Der CEO von Renault-Nissan, ein gewisser Herr Carlos Ghosn, möchte gerne bis 2020 ein autonomes Fahrzeug an den Start bringen. Allerdings sieht er da ein großes Hindernis:

Nämlich uns Radfahrer! Wer hätte das gedacht…

Denn: „Radfahrer halten sich generell nicht an Regeln“ und außerdem verhalten wir uns „manchmal wie Fußgänger, manchmal wie Fahrzeuge„.

Das wäre auch zu viel verlangt von so einem Robbie, einfach mit Fußgängern *und* Fahrzeugen klar zu kommen. Klarer Fall, die Fußgänger und Radler müssen weg von der Strasse, dem Fortschritt zuliebe. Die Forderung scheint ganz ernsthaft gestellt zu werden.

Auch das Google-Auto kämpft noch mit den Tücken des ungeordneten Verkehrs: Nicht nur umherrollendes Gebüsch („Tumbleweeds“ – das, was nach 18 Uhr durch Hannovers Altstadt weht) bringt die Technik aus dem Konzept, sondern auch ein vor- und zurückrollender Fixie-Fahrer an der Ampel :D

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Einfluß der Autolobby in der EU

01 Montag Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

ACEA, Automobilindustrie, Automobillobby, Brüssel, Lobbycontrol

Und weil’s so schön zum vorherigen Blogpost „Runder Tisch in Hamburg“ passt:

Gerade flattern von „Lobbycontrol“ her ein paar Infos über den Einfluß herein, den die ACEA (das ist die „Association des Constructeurs Européens d’Automobiles“) in Brüssel nimmt.

Hier Der Link mit .PDFs der diversen Dokumente und Memos:

http://corporateeurope.org/climate-and-energy/2016/01/scandal-hit-car-industry-driving-seat-new-emissions-regulations

CaJCzfyWYAAt_S5

CaJDYLoUYAEgHZp

CaJCzfyWYAAt_S5
CaJDYLoUYAEgHZp

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Runder Tisch in Hamburg

01 Montag Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

#bmvi, Dobrindt, Olaf Scholz

In Hamburg gab es einen „runden Tisch“zur Luftreinheit in den Städten. Dabei: Olaf Scholz, Alexander Dobrindt und die Automobilindustrie. Vertreter/Verfechter Alternativer Verkehrsarten oder gar Konzepte kann man bei sowas natürlich nicht brauchen.

Das Ergebnis war vorhersehbar:

Unser Ziel ist mehr Mobilität mit weniger Emissionen. Das erreichen wir durch saubere Antriebstechnik.

so Dobrindt.

Aha. Saubere Luft dank „mehr Mobilität“. Saubere Mobilität natürlich. Klar, ne.

Emobilität

Gleichzeitig eine Gelegenheit für den Erfolgsminister Dobrindt (PKW-Maut, Safe-Harbour ohne Nachfolger, etc.), für seine grandiosen Maßnahmen zur Steigerung des E-Auto-Anteils zu werben. Ihr erinnert Euch, das waren diese Möglichkeiten für Kommunen, E-Autos zu privilegieren (kostenfreies Parken, Nutzung von Busspuren etc.), die keine Kommune umsetzen will.

Ein Runder Tisch zur Luftreinheit mit (ausschließlich) der Automobilindustrie am Tisch, das ist wie ein Anti-Drogenprogramm mit führenden Dealern zu besprechen. Gartenbaukongress der Böcke.

Quelle: http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/4919890/2015-02-01-pr-roundtable-luftqualitaet/

 

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Steiermark: Kaufprämie für Cargo-Bikes

15 Freitag Jan 2016

Posted by martl in mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Cargo bike, cargobike.jetzt, E-Auto, E-Mobilität, München, Sigmar Gabriel, Steiermark, Subvention, Zuschuß

In der Steiermark gibt es seit 1.1.2016 einen Zuschuß beim Erwerb eines Cargo-Bikes mit oder ohne E-Unterstützung in Höhe von bis zu 500€!

http://cargobike.jetzt/kaufzuschuss-steiermark/

http://www.radland.steiermark.at/cms/beitrag/12406035/20321016/

In München wird es ab April ein ähnliches Modell geben, allerdings nur für E-unterstützte Räder und nur für Gewerbetreibende.

Währenddessen plant Sigmar Gabriel einen Zuschuß von 5000.-€ pro E-Auto, wie heise.de berichtet.

Recht so! Wenn eine Branche Unterstützung vom Staat benötigt, dann sind es die Autobauer!

n-tv 31.3.2015: „Gigantische Gewinnzuwächse – Deutsche Autobauer so profitabel wie nie“

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …
← Ältere Beiträge

Enter your email address to follow this blog and receive notifications of new posts by email.

Schließe dich 914 anderen Abonnenten an

Facebook „like“

Facebook „like“

Ein Blog auf WordPress.com starten.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • mucradblog
    • Schließe dich 96 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • mucradblog
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …
 

    %d Bloggern gefällt das: