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Wer die sozialen Medien zum Thema Radverkehrskonzepte verfolgt, hat vielleicht wahrgenommen, dass international ein neues Feindbild existiert: Der deutsche Radl-Lobbyist.

Während der Rest der Welt der Meinung ist, dass Radverkehr so abgeschottet wie möglich vom Rest des Verkehrs stattfinden soll („protected cycling infrastructure“), kämpfen in Deutschland der ADFC und Andere dafür, dass wir dort Radfahren können und dürfen, wo wir vom Rest des Verkehrs gesehen und wahrgenommen werden können. Diverse Studien belegen, dass bei Radwegen besonders Kreuzungs- und Einmündungsbereiche die Risikopunkte darstellen. (zB. BaST „Unfallrisiko und Regelakzeptanz von Fahrradfahrern“).

Das Gegenargument ist, dass insbesondere unerfahrene Radfahrer, Kinder und Frauen durch die Nähe zum übrigen Verkehr vom Radfahren abgeschreckt würden. (Da sollte man mal jemand von der Gender-Polizei drauf jagen :D)

Demnach müsste in Deutschland, wo angeblich die Radverkehrsdiskussion von pöhsen männlichen Adrenalinjunkies diktiert wird (so jedenfalls der internationale Konsens), der Frauenanteil ziemlich niedrig sein, nicht?

Stellt sich heraus: nö. Der Frauenanteil in Deutschland bei den Radfahrern liegt (bzw. lag – die Zahlen sind von 2000-2005) bei 49% und ist der zweithöchste in Europa, nur knapp hinter dem Fahrradmusterland Niederlande und vor (!) den „Copenhagenizern“ aus Dänemark.

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