Schlagwörter
CSU, München, Radfahren, Radverkehr, Stadtrat, Verkehrspolitik
Die CSU-Stadtratsfraktion München hat sich zu Wort gemeldet: In einem mittellangen Artikel legt sie ihren Standpunkt dar, was ihrer Meinung nach unter „intelligenter Verkehrspolitik“ zu verstehen sei. Man klopft sich auf die Schulter, weil man Mittel für den Radwegebau bereitstellt (rd. 5€ pro Bürger/Jahr, das ist ein Fünftel dessen, was Städte investieren, die es ernst meinen). Ansonsten sind Radverkehrsbefürworter Ideologen und Radfahrer behindern den Verkehr. *seufz*.
Hier mal eine Chronologie der Aktionen der Radfahrfreunde von der CSU, weil’s so schön ist (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
Rosenheimer Straße: An dieser wirklich saugefährlichen Ecke, an der bereits Todesopfer zu beklagen waren, seit Jahren ein Herumgeeier. Erbitterter Widerstand der CSU gegen eine bereits beschlossene Lösung, die zurückgenommen wird (auch mit Hilfe der SPD).
Am Schluß ein fauler Kompromiß, der dem KFZ-Verkehr nicht genügt, und ganz sicher nicht den Radfahrern.
Straßenbahn Westtangente: Hier will man eine Lösung finden, die “den KFZ-Verkehr nicht negativ beeinflußt” (Zitat Stadtrat O. Seidl, CSU)
Georg Schlagbauer, CSU, in der Bild: Grüne Welle für Autos statt (endlich) vernünftiger und sicherer Radverkehrsführung an Hauptstrassen wie der Lindwurmstrasse, damit (wörtlich) “der Verkehr besser fließen kann”.
Radfahrer sollen nicht an Hauptstrassen, sondern “entlang landschaftlich schöner Strecken” radeln. Hä? Herr Schlagbauer schrieb auch schon einmal in einem Antrag “Auf keinen Fall dürfen Vorrechte für Radfahrer eingeräumt oder faktisch ermöglicht werden…”
(8/2014)
Altstadttraverse: Radlfurt am Marienplatz wird abgeschafft (anscheinend dadurch ausgelöst, dass der “Ludwig Beck” das Säckel aufgemacht hat. Verkehrspolitik durch “wer zahlt, schafft an”).
Ersatzlösung für die bis zu 15.000 Radler täglich (offizielle Zählung der Stadt): Kreuz und quer durch die Altstadt, über Kopfsteinpflaster und quer über die Maximiliansstrasse.
Bereits weit gediehene Pläne der Vorgängerregierung, die auch andere Aspekte als die Interessen ansässiger Geschäfte berücksichtigten, zu den Akten gelegt.
Radstreifen Nymphenburger Strasse: Diese seit Jahren überfällige Maßnahme (Expertenmeinung “..sind die Verhältnisse für den Radverkehr auf den Radwegen im Zuge der Nymphenburger Straße beengt und entsprechen nicht mehr den heutigen Planungsstandards” – muenchen-transparent.de) ein weiteres Mal abgelehnt. Originelle Begründung: “Dann ist es nicht mehr möglich, in zweiter Reihe zu parken” – Zitat Hr. Krimpmann, Vorsitzender BA Maxvorstadt, CSU – von Beruf Polizist (04/15)
Bogenhausen: Umwandlung 1(!) Parkplatzes in 8 Radabstellplätze abgelehnt (06/15). Begründung: “Es gäbe zwar eine Tiefgarage, diese sei aber schlecht” (X.Finkenzeller, CSU) (06/15)
Schwabing: Umwandlung mehrerer Parkplätze in Radabstellplätze an den Schulen am Elisabethmarkt abgelehnt (I.Braunstorfinger, CSU) (06/15)