• Radkultur
  • Radverkehr
  • Bayern
  • München
  • Satire
  • Impressum
  • Autor
  • Home

mucradblog

~ Über den Radfahr-Alltag, nicht nur in München. Parteiisch, Unsachlich, Unabhängig, Rechthaberisch, Medienkritisch.

Schlagwort-Archiv: Radverkehr

Durchsagen 2016 IV

28 Mittwoch Dez 2016

Posted by martl in Bayern, München, mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

ADFC, Böhle, Beijing, Bike-Share, Burkhard Stork, China, Guardian, Marienplatz, Radverkehr, Stachus, sueddeutsche, sz

Nach längerer (sorry!) Pause eine letzte „kurze Durchsage“ für 2016… ich hoffe, alle treuen Leser hatten schöne Feiertage und ich wünsche Euch einen guten Rutsch! :)

München: Hier gibt es einiges zu berichten.

Die Sparkassenstrasse ist zur Fahrradstraße umgewidmet worden. Da  (natürlich) kein einziger Parkplatz geopfert wurde (wo kämen wir denn da hin!) und auch sonst baulich nichts verändert wurde, hält sich die Veränderung für den Radler in Grenzen. In sehr engen. Ich habe keinerlei Unterschied wahrgenommen…

Am Marienplatz wurden im ablaufenden Jahr nicht weniger als 31 Kontrollen durchgeführt, dabei wurden 1900 Radler verwarnt. Das geht aus einer Antwort von KVR-Chef Böhle auf eine Stadtratsanfrage der „Bürgerlichen Mitte“ (FW/Bayernpartei) hervor. Damit dürfte der Marienplatz der mit Abstand bestüberwachte Unfallschwerpunkt Bayerns sein.

Moment, Unfallschwerpunkt?

„Unfälle oder gefährliche Situationen seien bei den Proben nicht festgestellt worden. […] so Böhle“

(sz, 18.12.2016)

Am Stachus soll das Radeln sicherer werden, darin ist sich der Stadtrat einig. Ein Bündnis aus SPD, Grünen, FTB, ÖDP und Linken hat einen entsprechenden Antrag eingereicht. Die CSU, der Wächter des ungebremsten PKW-Verkehrs, hat ihren eigenen Antrag eingereicht – schließlich muß jeder mögliche negative Einfluß auf den Autoverkehr verhindert werden. Recht so, liebe Heimatschützer, nichts macht München lebenswerter als tausende Autos in der Innenstadt!

Immerhin scheint der neue KVR-Chef Böhle die Linie seines Vorgängers Blume-Beyerle fortsetzen zu wollen, die da war: Lass die Amateure im Stadtrat schwafeln und mach einfach moderne Verkehrspolitik… Die Schellingstraße bekommt eine grüne Welle für Radler, und der „grüne Pfeil“ für Radler, der rechts-abbiegen bei „Rot“ erlaubt, wird pilotiert. Fein!

(sz, 12.12.2016)

Währenddessen in China: Beijing war einmal die Radlerhauptstadt der Welt mit Zahlen von bis zu 63% Radleranteil bei Berufspendlern. Der Wirtschaftsboom hat diese Quote gewaltig gedrückt und heute ist Peking eher als Smog- und Stauhauptstadt berüchtigt. Das soll sich wieder ändern: Es werden im großen Stil Bike-Share-Systeme installiert. 50000 solcher Räder gibt es bereits in Chengdu, Guangzhou und Shenzhen, nach chinesischen Quellen sollen bereits mehrere 100.000 solcher Räder rollen. Große Investment-Firmen sollen bereits bis zu 200 Millionen in diverse Startups pumpen, das berichtet der „Guardian“.

Und der ADFC…?! Der entwickelt sich unter Geschäftsführer Burkhard Stork zu einem traurigen Kapitel. Er scheint sich darin zu gefallen, unter völligem Ignorieren aller Erfahrungen und Forschungsergebnisse der letzten 30+ Jahre den „geschützten, baulich separierten Radweg“ zum Allheilmittel für alles hochzustilisieren. Wer anderer Meinung ist, ist selbstverständlich ein pöhser Egoist, dem alle anderen Radler völlig egal sind. Denkt denn keiner an die lieben Kinderlein??! Und an süße Katzenbabys?

Lasst uns überlegen – Anbieten super-einfacher Universallösungen – *check*, Diffamieren aller Andersdenkender – *check*. Das ist Populismus, nichts anderes.

In einer Radfahrer-AfD wollte ich eigentlich nicht Mitglied sein.

Werbung

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Flyer-Alarm!

01 Montag Aug 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

#bmvi, ADFC, Für mehr Verständnis, Radverkehr

Das geschätzte BMVI (Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur) beglückt in regelmäßigen Abständen auch uns Radfahrer – nein, natürlich nicht mit einer grundlegenden Änderung der Verkehrspolitik, sondern mit (Kapellmeister, einen Tusch!) einem neuen Flyer.

Beim Layout wurde auf den ersten Blick auf Ausgewogenheit geachtet – jeweils gleich große Kästen für Radfahrer und Autofahrer, darunter eine Zusammenfassung, begleitet von einem Cartoon.

Leider gilt die Ausgewogenheit nur auf den ersten Blick. Die Kästen werden dafür genutzt, humorig vermeintliche gegenseitige Vorurteile zu beschreiben, die Zusammenfassung folgt leider dem altbekannten, ärgerlichen Muster; hier sucht man die Ausgewogenheit vergeblich.

Fakten und Meinungen vermischt

Es werden sowohl Fakten als auch Meinungen präsentiert, ohne, dass klar wird, was was ist. Zum Beispiel wird mit keiner Silbe erwähnt, dass das Gesetz das Nebeneinander-Fahren nicht an Straßentypen bindet, sondern nur an den Tatbestand der Behinderung.

Im Text steht aber:

In verkehrsberuhigten Bereichen dürfen Sie neben Freund oder Freundin fahren, denn die Schrittgeschwindigkeit macht das Überholen durch Autos unmöglich. Dasselbe gilt für
Fahrradstraßen oder in einer Tempo-30-Zone, wenn die Radfahrer entsprechend schnell sind.

Es wird also suggeriert, dass es außerhalb von 30er Zonen oder Fahrradstraßen generell nicht erlaubt ist. So schürt man Konflikte. Das könnte jetzt ein ungewollter Ausrutscher sein, dieselbe Art der Formulierung ist mir aber schon an anderer Stelle aufgefallen. Es scheint fast so, als würde versucht, hier einen Konsens zu erzeugen, ohne das Gesetz explizit anfassen zu müssen.

Suggestive Formulierungen und warme Empfehlungen

In dem ganzen Flyer stehen gesetzliche Vorschriften und warme Empfehlungen nebeneinander. Und die warmen Empfehlungen sind sehr stark aus der Autofahrerperspektive. Das lässt sich erkennen, wenn man die gewählten Formulierungen genauer ansieht.

Das ist recht subtil gemacht. Und bevor mir einer Verfolgungswahn unterstellt,eine Fangfrage zur Erläuterung:

Was wirkt stärker, wenn ich sage „Für einen Bundesverkehrsminister ist Ausgewogenheit und die Vertretung der Interessen aller Verkehrsteilnehmer Pflicht“ oder „Herr Dobrindt, ich fordere Sie auf, die Interessen aller Verkehrsteilnehmer gleichermaßen zu vertreten!„?

Ersteres sagt: Machen Sie eh, und wir beide wissen das. Letzteres enthält unterschwellig, er hätte es bis jetzt nicht oder nicht ausreichend getan.

Behalten wir das im Hinterkopf und schauen wir uns den Text über Abbiegesituationen an:

„Für Pkw-Fahrer sind Abbiegesituationen oft sehr unübersichtlich. Im
sogenannten toten Winkel ist ein Radfahrer trotz der Außenspiegel
manchmal nicht zu sehen. Als geradeaus fahrender Radfahrer sollten
Sie daher unbedingt Blickkontakt mit dem Pkw-Fahrer suchen. So
schaffen Sie Abstimmung und Sicherheit. Für Autofahrer ist der
Schulterblick Pflicht. Radfahrer sollten bei einer unklaren Situation
auf ihre Vorfahrt verzichten und an einer Ampel versuchen, vor oder
hinter dem Pkw zu stehen, um gut gesehen zu werden.“

hübsch..

„Für Pkw-Fahrer sind Abbiegesituationen oft sehr unübersichtlich.“

Für Radfahrer sind sie oft tödlich. „Für Pkw-Fahrer sind Abbiegesituationen oft sehr unübersichtlich„. Kann keiner was dafür…

Wollen wir einmal klarstellen: Ein Abbiegeunfall ist in 99% der Fälle eine Vorfahrtsverletzung durch den KFZ-Fahrer.

Ich lese allerdings genau einen kurzen Satz in Richtung der Autofahrer, und der ist auch noch sprachlich neutralisiert. „Für Autofahrer ist der Schulterblick Pflicht„, aber „Du, Radfahrer, musst dies… Und du solltest das…“..

Das setzt sich nach dem gleichen Muster gleich auf der nächsten Seite fort:

„Wenn Sie abbiegen möchten, kündigen Sie dies rechtzeitig und deutlich an. Dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen – so steht es in der Straßenverkehrsordnung. Als Radfahrer geben Sie Handzeichen und informieren so über einen anstehenden Fahrtrichtungswechsel.
Vermeiden Sie ein plötzliches, unangekündigtes Abbiegemanöver, um sich und andere nicht zu gefährden. Neben dem Handzeichen sollte auch auf dem Fahrrad der Schulterblick den Abbiegevorgang einleiten. Für den Pkw-Fahrer gilt dasselbe: Schulterblick und frühzeitiger Blinker sind zwingend notwendig.“

„Als Radfahrer geben Sie…“ (direkte Ansprache) gegen „Für den Pkw-Fahrer gilt dasselbe: Schulterblick und frühzeitiger Blinker sind zwingend notwendig.“ – Verallgemeinerung, sprachliche Abschwächung. So kommuniziert man, wer in der Pflicht ist, sein Verhalten zu überdenken. Die Ansage Richtung Autofahrer: „Das mussten wir einbauen, damit es nicht gar so einseitig wirkt“, die Zielrichtung ist klar.

Das geht den ganzen Flyer hindurch weiter. Aussage: Wenn Dir auf dem Rad was passiert, bist du selber schuld, denn Du hast dich nicht an unsere Empfehlungen gehalten. Verhaltensempfehlungen in Richtung der Autofahrer kommen spärlich und sprachlich verklausuliert. Die sind wegen der political correctness drin, die Intention des Flyers ist klar.

Fazit

Eine ärgerliche Angelegenheit und eine verschenkte Gelegenheit, wieder einmal. Umso unverständlicher, dass der BDR (? seit wann interessiert sich der für Verkehrspolitik?)  und der ADFC sich dafür hergaben.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

„sz“ über Sonntagsradler

26 Dienstag Jul 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

München, Radverkehr, Sonntagsradler, sueddeutsche, sz, sz-online.de

Die „sueddeutsche“ hat mal wieder einen Kommentar über unsereins, diesmal zum Thema „Sonntagsradler nerven„. (sz online, 21.6.2016)

Tenor: Das Meckern über Sonntagsradler ist unangebracht, was es braucht ist mehr Rücksicht.

Leider macht der Autor ein paar Fehler:

„Jene Radfahrer, die ein eher gemütliches Tempo anschlagen. Die nicht immer am rechten Rand des Radweges fahren, damit die Schnelleren überholen können. Die sich, und das scheint das größte Ärgernis zu sein, an die Verkehrsregeln halten.“

Wenn er in der Mitte des Radwegs herumdöst, ist *er* es, der sich nicht an die Regel hält.

oder:

„(Man) Verteufelt die anderen Radler, weil man selbst nicht vorwärts kommt. Oder die Verkehrspolitiker und -planer, die angeblich die Infrastruktur vermurkst haben. Der Haken: Beides geht am eigentlichen Problem vorbei.“

Da liegt er auch falsch. Wenn die Infrastruktur nicht ausreichend ist für ein Verkehrsmittel, das 20% der Verkehrsleistung trägt, und gefährliche Situationen zwischen den unterschiedlichen Radler-Typen, die es nun mal gibt, verursacht, dann *haben* die Politiker und Verkehrsplaner die Infrastruktur vermurkst. Das ist nicht die einzige Ursache, aber nur sagen „das ist falsch, wir müssen einfach mehr Rücksicht üben“ zielt noch viel weiter vorbei.

Die Fehlerdiskussion führt aber am Kern vorbei, das ist ein Kommentar und kein wissenschaftlicher Bericht. Ich finde ihn interessant, denn er zeigt, wie viele (Sonntagsradler) denken. Das zeigt aber vor allem, dass noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist.

Das Rad *ist* ein Verkehrsmittel, und an Verkehrsteilnehmer werden verschiedene Aufgaben gestellt, damit die Sache flutscht. An Autofahrer viele, an Fußgänger wenige, an Radfahrer einige niedergeschriebene und exterm viele implizite.

Das Rad wird aber stark inhomogen genutzt. Der eine hats eilig, der andere will spazierenfahren, der dritte will -wie beim Zu-Fuß-Gehen- nicht dauernd aufpassen müssen wie ein Schießhund… einige der Ansprüche sind legitim, andere weniger, alle zusammen wird man nicht unter einen Hut kriegen. Eine Diskussion ist erforderlich, wie welche Ansprüche zu gewichten und zu berücksichtigen sind.

Diese Diskussion wird im Moment von den Advokaten der „we aren’t Traffic“ Bewegung mit Totschlagargumenten völlig niedergewalzt. Der „ungeübte Radler“ und das „4-Jährige Kind“ sind die einzigen Maßstäbe. (Sie *sind* Maßstäbe, aber nicht die einzigen)

Aus jedem ungeübten Radler (der öfter als 3x aufsteigt, bevor der Bock Spinnweben ansetzt) wird in 3 Monaten ein Geübter mit völlig anderen Ansprüchen. Und den 12-Jährigen Schüler, der es *nicht* die meiste Zeit sau-eilig hat, muss ich erst noch treffen.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Schellingstraße bekommt „grüne Welle“ für Radfahrer

19 Dienstag Apr 2016

Posted by martl in mucradblog

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

c't, Grüne Welle, KVR, KVR München, Radler, Radverkehr, Schellingstraße, Sendlinger Straße, sueddeutsche

Schellingstraße: Unbeirrt von den Sprüchen aus dem Rathaus treibt das KVR den Radverkehr voran. In der Schellingstraße wird eine „grüne Welle“ für Radfahrer geschaltet. Dies ist ein Pilot, andere Straßen sollen folgen.

Fußgängerzone Sendlinger Straße: Die Sendlinger wird zur Fußgängerzone – zunächst ein Jahr auf Probe. Eine gute Idee, findet sz-Kommentator Thomas Anlauf. So könnten die Menschen erleben, ob die Ängste und Befürchtungen – Einbußen für Geschäfte, Ausweichverkehr in den umliegenden Straßen etc – begründet sind oder nicht, ohne gleich endgültige Fakten zu schaffen.

(sz: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/kommentar-langsam-gehts-schneller-1.2953451)

Computerzeitschrift c’t testet „smart bikes“: Die c’t, das Leitmedium für Digitales, widmet in der aktuellen Ausgabe dem „Smart Bike“ einen großen Sonderteil. Das freut den mucradblogger, denn er ist schon seit einem Vierteljahrhundert Stammleser.. :)

Die Artikel sind wie üblich kompetent geschrieben, angenehmerweise fehlt das sonst ziemlich übliche Hochjubeln von jedem Schmarrn. Will man wirklich ein Bluetooth-gesteuertes Radschloss, und bekommt man es auch dann auf, wenn der Smartphone-Akku mal wieder leer ist? (Meine Tacho-Batterie hält ein gutes Jahr, und fällt natürlich immer an Tag 2 des Mallorca-Urlaubs aus…). Braucht man Lenkergriffe, die Navi-gesteuert links oder rechts vibrieren? Und mit wie vielen Netzteilen im Rucksack geht man demnächst auf Tour (oder nur auf die 5 km zum Büro..)?

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Die CSU, der Anwalt moderner Verkehrspolitik – Teil 2

12 Freitag Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

CSU, CSU München, CSU-Fraktion, Manuel Petzl, Radverkehr

Die Münchner CSU ist rechtschaffen entrüstet, dass sie als Verfechter einer rückwärts gerichteten Verkehrspolitik wahrgenommen wird (wir berichteten).

Um das zu entkräften, hat StR Manuel Pretzl gleich mal eine Anfrage an den OB eingereicht. Er hätte gerne rückhaltlos geklärt, wer seit 1994 noch weniger für alternative und  moderne Verkehrsarten getan haben könnte, als sie es aktuell tun.

http://csu-rathaus-muenchen.com/2016/02/10/anfrage-verantwortlichkeiten-in-der-verkehrspolitik-dichtung-und-wahrheit/

Im Zeitraum zw. 1994 und 2015 kamen genau drei (3) Anträge zum Thema Radverkehr aus der CSU-Fraktion. Alles Änderungsanträge. zB:

26.9.2009: Änderungsantrag zum Grundsatzbeschluss zur Förderung des Radverkehrs in München:

[…]

  • Es wird keine Fahrradabstellsatzung erarbeitet
  • Eine Radwegbenutzungspflicht wird, soweit und sofern rechtlich möglich, beibehalten.
  • Es werden keine neuen Personalstellen genehmigt.
  • Der Marketingkampagne wird nicht zugestimmt.

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

München: CSU erklärt sich zum Anwalt „intelligenter Verkehrspolitik“

10 Mittwoch Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

CSU, München, Radfahren, Radverkehr, Stadtrat, Verkehrspolitik

Die CSU-Stadtratsfraktion München hat sich zu Wort gemeldet: In einem mittellangen Artikel legt sie ihren Standpunkt dar, was ihrer Meinung nach unter „intelligenter Verkehrspolitik“ zu verstehen sei. Man klopft sich auf die Schulter, weil man Mittel für den Radwegebau bereitstellt (rd. 5€ pro Bürger/Jahr, das ist ein Fünftel dessen, was Städte investieren, die es ernst meinen). Ansonsten sind Radverkehrsbefürworter Ideologen und Radfahrer behindern den Verkehr. *seufz*.

Hier mal eine Chronologie der Aktionen der Radfahrfreunde von der CSU, weil’s so schön ist (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Rosenheimer Straße: An dieser wirklich saugefährlichen Ecke, an der bereits Todesopfer zu beklagen waren, seit Jahren ein Herumgeeier. Erbitterter Widerstand der CSU gegen eine bereits beschlossene Lösung, die zurückgenommen wird (auch mit Hilfe der SPD).
Am Schluß ein fauler Kompromiß, der dem KFZ-Verkehr nicht genügt, und ganz sicher nicht den Radfahrern.

Straßenbahn Westtangente: Hier will man eine Lösung finden, die “den KFZ-Verkehr nicht negativ beeinflußt” (Zitat Stadtrat O. Seidl, CSU)

Georg Schlagbauer, CSU, in der Bild: Grüne Welle für Autos statt (endlich) vernünftiger und sicherer Radverkehrsführung an Hauptstrassen wie der Lindwurmstrasse, damit (wörtlich) “der Verkehr besser fließen kann”.
Radfahrer sollen nicht an Hauptstrassen, sondern “entlang landschaftlich schöner Strecken” radeln. Hä? Herr Schlagbauer schrieb auch schon einmal in einem Antrag “Auf keinen Fall dürfen Vorrechte für Radfahrer eingeräumt oder faktisch ermöglicht werden…”
(8/2014)

Altstadttraverse: Radlfurt am Marienplatz wird abgeschafft (anscheinend dadurch ausgelöst, dass der “Ludwig Beck” das Säckel aufgemacht hat. Verkehrspolitik durch “wer zahlt, schafft an”).
Ersatzlösung für die bis zu 15.000 Radler täglich (offizielle Zählung der Stadt): Kreuz und quer durch die Altstadt, über Kopfsteinpflaster und quer über die Maximiliansstrasse.
Bereits weit gediehene Pläne der Vorgängerregierung, die auch andere Aspekte als die Interessen ansässiger Geschäfte berücksichtigten, zu den Akten gelegt.

Radstreifen Nymphenburger Strasse: Diese seit Jahren überfällige Maßnahme (Expertenmeinung “..sind die Verhältnisse für den Radverkehr auf den Radwegen im Zuge der Nymphenburger Straße beengt und entsprechen nicht mehr den heutigen Planungsstandards” – muenchen-transparent.de) ein weiteres Mal abgelehnt. Originelle Begründung: “Dann ist es nicht mehr möglich, in zweiter Reihe zu parken” – Zitat Hr. Krimpmann, Vorsitzender BA Maxvorstadt, CSU – von Beruf Polizist (04/15)

Bogenhausen: Umwandlung 1(!) Parkplatzes in 8 Radabstellplätze abgelehnt (06/15). Begründung: “Es gäbe zwar eine Tiefgarage, diese sei aber schlecht” (X.Finkenzeller, CSU) (06/15)

Schwabing: Umwandlung mehrerer Parkplätze in Radabstellplätze an den Schulen am Elisabethmarkt abgelehnt (I.Braunstorfinger, CSU) (06/15)

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Essen: Stadion statt Radverkehr

02 Dienstag Feb 2016

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

die Zeit, Essen, Grüne Hauptstadt, Radverkehr

Essen wird 2017 „Grüne Hauptstadt Europas“ sein. Essen hat aber auch Fußballgeschichte (mit der Fußballgegenwart sieht es eher mau aus). Essen hat auch einen defizitären Stadionneubau am Hals. Der wird nun von der Stadt mit 500.000€ gestützt.

Um das zu finanzieren, wird sich -wo? na natürlich beim Radverkehr gespart – dessen Gesamtetat von ebenfalls 500.000€ wurde ersatzlos gestrichen.

Quelle: Die Zeit, 2.2.2016 „Wo Tore mehr zählen als Räder“

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

UK Studie: Riskantes Verhalten von Radfahrern sehr selten eine Unfallursache

12 Dienstag Jan 2016

Posted by martl in mucradblog, Radhelme, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Beleuchtung, cycling accidents, England, Fahrradunfall, Helm, Kampfradler, Radpolitik, Radverkehr, UK, Warnweste

Studie aus UK: „Riskantes Verhalten von Radfahrern sehr selten eine Unfallursache“

Auch in England wird der Kampf um die Vorherrschaft auf den Straßen mit harten Bandagen geführt. Wie bei uns verbreiten die Boulevardmedien gerne das Märchen von den wilden Gesetzlosen Radler: Keine Leuchtweste, fehlender Eierbecher, kein Licht, keine Befolgung der hl. Straßenverkehrsordnung. Hier ein schönes Beispiel von der „Daily Mail“: „Generation of ‚cycling iPod zombies‘ blamed for rise in deaths on the road„.

Der Autor hat die Ursache in den Kopfhörern („iPod Zombies“) verortet. Als Beleg dienen ihm Aussagen ausgewählter Londoner Autofahrer, was kann da schon schiefgehen.

Das „Transport Research Laboratory„, eine Einrichtung des Verkehrsministeriums, hat nun genauer hingesehen und stattdessen eine ordentliche Studie angefertigt. Duh!

Und das kam heraus:

  • Unfallursache Radfahrer Rotlichtverstoß/Stopschild mißachtet: 2% aller Fälle
  • Unfallursache kein Licht/dunkle Kleidung: 2-2,5% aller Fälle

Interessanterweise waren die Werte leicht höher bei Unfällen mit Todesfolge. Dann steht nämlich nur noch die Aussage des Unfallgegners zur Verfügung…

Quelle: The Guardian
http://www.theguardian.com/lifeandstyle/2009/dec/15/cycling-bike-accidents-study?CMP=share_btn_tw

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Kurze Durchsagen 2015 IV

21 Montag Dez 2015

Posted by martl in München, mucradblog, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Berlin, masterplan, Oslo, Radfahrer, Radpolitik, Radverkehr, Sabine Nallinger, sueddeutsche, velophil, Zeit

München merkt’s allmählich: Leser dieses Blogs haben sie vielleicht schon wahrgenommen, die Unzufriedenheit des mucradbloggers mit der Radverkehrspolitik der aktuellen Stadtregierung, beziehungsweise dem völligen Fehlen einer solchen. Allmählich bringen sich auch die Opposition in- und außerhalb des Rathauses sowie die Medien in Stellung.

Führende Grüne Stadträte, darunter Ex-Radlbürgermeisterin Sabine Nallinger, kritisieren die „Lösung“ für die Marienplatz-Querung der Koalition (Lösung: Radler aus den Augen, aus dem Sinn), und haben auch mal das „Argument“, es sei so gefährlich dort mit uns Radlern, hinterfragen lassen (Antwort Polizei München : „Unter Zugrundelegung der tatsächlichen Zahlen an Menschen, die zu Fuß, mit dem Rad oder einem Kraftfahrzeug unterwegs sind, ist die Anzahl der Unfälle als verschwindend zu bezeichnen„).

Nachzulesen hier in der sz online vom 18.11.

Auch der „sueddeutschen“ selber wird es allmählich zu bunt: Redakteur Marco Völklein schreibt sich in „Stillstand in der Radlhauptstadt“ seinen (unseren) Frust von der Seele.

Am 18.12. hat die Stadtregierung immerhin ansatzweise reagiert: Und zwar wie? Mit einem Masterplan, darunter machen wir es natürlich nicht. Und einer „fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe“. Bis jetzt waren die Herrschaften auf Lustreise in Amsterdam, und das schon im Mai. Der mucradblogger mußte allerdings feststellen, dass bei manchem Teilnehmer nicht viel hängengeblieben ist.

Auf Konkretes, wie z.B. ein ordentliches Verkehrskonzept, warten wir zur Stunde noch, man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.

Und Anderswo?

Oslo nimmt das Projekt „autofreie Innenstadt“ mit Schwung in Angriff.

Die Hauptstadtbewohner haben sich bewusst entschieden: für ein lebenswertes Zentrum ohne Autos, freie Plätze ohne Krach und Gestank, dafür entspanntes Radfahren auf den Straßen oder Fahren mit der U-Bahn. Klingt ziemlich gut, fast ein bisschen wie Urlaub.

Berlin brachte einen Volksentscheid Radverkehr auf den Weg (MITMACHEN, liebe Berliner!)

Liebe Münchner Lokalpolitiker, das, was Euch gerade links und rechts überholt, ist nicht der von lästigen Radlern befreite, endlich frei fließende Autoverkehr, sondern das ist der Rest der europäischen Großstädte, die uns gerade mit Schallgeschwindigkeit überholen, was moderne Verkehrskonzepte angeht. Brumm-brumm!

Last not Least: Achtung in Vaterstetten! Hier gibt es Bäume, die durch 30er-Zonen rasen und Autos aufschlitzen!

„Mit 100km/h in der 30er-Zone: Auto von Baum zerfetzt!“

 

 

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Altstadttraverse: es wird ernst

30 Freitag Okt 2015

Posted by martl in München, mucradblog, Radkultur, Radverkehr

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Altstadttraverse, Hofgarten, Maximiliansstrasse, München, Odeonsplatz, Radverkehr

Altstadttraverse: Gestern abend gab es im Bezirksausschuß Altstadt-Lehel eine Sondersitzung zum Thema „Altstadttraverse„. Ergebnisse sind noch nicht bekannt.

Die aktuelle Planung sieht eine Vekehrsführung vom Odeonsplatz am Hofgarten entlang zur Alfons-Goppel-Straße, quer über die Maximiliansstrasse und dann weiter über die Falkenturmstrasse in die Sparkassengasse vor. Die Residenzstrasse bleibt befahrbar bis zum Marienhof.

Die involvierten Strassen sollen zu „Fahradstrassen“ umgewidmet werden.

Der mucradblogger sieht das Konzept skeptisch: Solch drastische Umwege werden von Radfahrern gewöhnlich nicht angenommen. Kein Mensch biegt am Odeaonsplatz ab und radelt erst mal 500m in die andere Richtung, wenn er zur Fußgängerzone will. Diese Lösung ist allenfalls für Durchgangsverkehr interessant, und wer so unterwegs ist, hat wahrscheinlich längst andere Trassen erkundet (zB längs der Isar).

Die Überquerung der Maximiliansstrasse ist ein weiterer Problempunkt. Die Autofahrer dort sind zumeist schon mit Parkplatzsuchen (und in großer Zahl: Einhaltung deutscher Verkehrsregeln) bereits total überfordert. Ein Sicherheitsfeature ist so eine Stelle sicherlich nicht für eine Fahrradtrasse mit 10.000+ Radlern/Tag.

Und natürlich wäre so ein Vorschlag unter Schwarz-Rot kein Voschlag, würde er nicht den üblichen Kotau vor den Motortouristen beinhalten. Der einzig sinnvolle Weg wäre meines Erachtens, in den teils furchtbar engen Strassen wenigstens die Parkplätze aufzulösen (Sparkassenstrasse). Passiert natürlich nicht – die Formulierung lautet: „Parkplätze würden wegfallen oder neu geordnet“ – man ahnt, wo es hingeht.

Der BUND Naturschutz hat bereits Bedenken angemeldet.

Im Zusammenhanhang mit der Altstadttraverse fallen selbstverständlich die ewig alten Klischee-Argumente, vor allem von der „Gefährlichkeit“ der bisherigen Trassierung über en Marienplatz. Die Fraktion der Grünen war immerhin mal so frech, nach belastbarem Zahlenmaterial zu fragen. Bin gespannt, was rauskommt :)

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Kurze Durchsage 2015 I – Tempolimit, Fahrradmitnahme Eurostar

15 Donnerstag Okt 2015

Posted by martl in Bayern, München, Radkultur, Radverkehr

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

amsterdam, CSU, Eurostar, Fahrradmitnahme, faz, Guadian, Karton, London, München, Radpolitik, Radverkehr, tempolimit, The Guardian

Tempolimit: Nach einer repräsentativen Umfrage von „YouGov“ sind 56% aller Deutschen für ein Tempolimit auf Autobahnen (faz). Nach einer nicht-repräsentativen Umfrage von mucradblog sind allerdings die Mehrheit der deutschen Autohersteller gegen ein Tempolimit, so dass sich in absehbarer Zeit nichts ändern dürfte. Nur, falls Ihr Euch gefragt habt, von welchen Souverän die Macht ausgeht bei uns.

Das ist so ähnlich wie bei uns in München: Zwar wünscht sich die Mehrheit der Münchner eine sauberere Luft, weniger Krach und vielleicht sogar eine bessere Fahrrad-Politik, die Mehrheit der von CSU-Stadträten befragten Stammtischbrüder aber keinen Parkplatz weniger.

Fahrradmitnahme im Eurostar: Eurostar, Betreiber der gleichnamigen Fernzüge zwischen UK und dem Festland, will seine Fahrradmitnahme-Policy zum 1. November umstellen. Man muß das Fahrrad dann zerlegen und in einem Karton oder ähnlichem verstauen, was Radreisen von oder nach England ziemlich kompliziert macht.

Nach Protesten von Interessensverbänden wurde die zunächst geplante Größenbegrenzung für die Kisten (ca. 129x84x26) gelockert, man will jetzt „any reasonably sized“ Radpaket akzeptieren, die Wellen schlagen aber immer noch hoch, obwohl Eurostar Kartons zur Verfügung stellen will.

Ob die Schaffner auch den 5er Inbus im Hosensackerl dabeihaben, ist nicht bekannt.

Anger at Eurostar plan to make cyclists dismantle their bikes

Eurostar called on to ditch new bicycle dismantling policy

Spannend, zumal demnächst die Fahrrad-Stadt Amsterdam angebunden werden soll :)

Die deutsche Eurostar-Webseite weiß überhaupt nur etwas über „Fahrrad als Handgepäck“ mit max. 85cm Seitenlänge. Was lustig ist, denn selbst ein extrem kurz gebautes Rennrad hat ~1m Radstand, ohne Laufräder. 85cm geht nur mit Gabelausbau, oder mit der Flex.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Radabstellanlage Marienhof: Rathaus-CSU läuft Sturm

28 Montag Sept 2015

Posted by martl in mucradblog

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Altstadttraverse, az München, CSU, Innenstadt, Marienhof, München, Radabstellanlagen, Radverkehr, Rathaus, StR Quaas, StR Schlagbauer, StR Theiss

Die Münchner CSU zeigt einmal mehr, welch großes Herz für den Radverkehr sie hat:

Sachlage: Im Marienhof wurden zweistöckige Radabstellanlagen installiert. 3 (!) an der Zahl!!!

Radfahrer! Qua(a)si m Innenhof der Machtzentrale! Das ist wie Küchenschaben im Wiesenzelt.

Während gegen Autoverkehr und Parkplätze in der Diener- und Pfisterstrasse nur komplette Fanatiker was haben können, sind die drei luftigen Pavillons den Diplomästheten von der staatstragenden Einheits- und einzig wahren Natur- und Heimatschutzpartei naturgemäß ein Dorn im Auge, wie die AZ berichtet.

Das schrie geradezu nach einer Anfrage, den die Radfahrer von der Stadt-CSU pflichtschuldigst lieferten:
http://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/ANTRAG/3803408.pdf

Wortführer sind die bereits einschlägig als große Freunde des Radverkehrs aktenkundigen StR Richard Quaas, Georg Schlagbauer und Hans Theiss. Insbesondere Herrn Quaas stören wild geparkte Radl mindestens genauso wie Radabstellanlagen.

Radabstellanlagen Marienhof

Radabstellanlagen Marienhof

Die Herren von der Lokalpatrioten- und Denkmalschutzpartei (Steigerwald etc.) empfinden die Anlage als optische Zumutung, die die Baudenkmäler des Rathauses sowie des „Dallmayr“-Hauses „verschandle“.

Ich habe mir mal persönlich ein Bild davon gemacht. So schön könnte der Marienhof ohne Radabstellanlagen sein!

Blick auf die Fassade des

So schön könnte es sein: Blick auf die Fassade des „Dallmayer“ (blauer Pfeil), hier völlig unverschandelt von häßlichen Radständern

Leider mutet man uns aber das hier zu:

IMG_2099

Das mutet man uns zu: Sie können es wahrscheinlich nicht erkennen, aber hinter diesen häßlichen Radständern (blaue Pfeile) befinden sich die Fassade des Rathauses, sowie das Kaufhaus Dallmayer (grüner Pfeil, Fassade nicht im Bild)

Der mucradblogger findet: Eine Sauerei, wie sie im Buche steht!

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Bild Hamburg: „Rot ist uns scheißegal!“

28 Mittwoch Jan 2015

Posted by martl in Radkultur, Radverkehr

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Bild, Hamburg, Radverkehr, rotlicht, Verkehrsregeln

Ihr kennt den Spruch sicher alle: „Die kennen alle keine Verkehrsregeln, alle fahren sie bei Rot!“

die „Bild“ Hamburg hat jetzt in schöner „Bild“-Manier den „Check gemacht“ und festgestellt: Stimmt! 

Die ausgesandten Fotoreporter konnten tatsächlich etliche krasse Rot-Fahrer festhalten:

Bild-Check „Rotlichtsünder“

Ach, es ging übrigens um Autofahrer, nicht um Radfahrer.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Paris will Autos aus der Innenstadt verbannen

09 Dienstag Dez 2014

Posted by martl in Bayern, München, Radverkehr

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

autofreie Innenstadt, Champs-Elysée, Feinstaub, München, Paris, Parkplatz Altstadtring, Radlhauptstadt, Radverkehr, Spiegel Online

Paris: Bürgermeisterin Anne Hidalgo will einschneidende Maßnahmen für den innerstädtischen Verkehr einführen.

  • vier zentrale Bezirke sollen nur noch von Taxen, Bussen und Fahrrädern befahren werden dürfen. Außerdem sind nur noch Anlieger, Lieferanten und Notdienste zugelassen.
  • Große Straßen wie die Champs Elysée sollen nur noch von besonders schadstoffarmen KFZ genutzt werden dürfen.
  • Dieselfahrzeuge sollen bis 2020 ganz verschwinden.
  • Für den Fahrradverkehr werden 100 Mio € locker gemacht.

Grund: Staus und Luftverschmutzung.

Zum Vergleich München:

  • Radverkehr wird vom Marienplatz entfernt ohne tragfähiges Ersatzkonzept
  • keine Investitionsplanung für den Radverkehr
  • Neubau Parkhaus am Altstadtring mit 520 Stellplätzen
  • Unzureichender Maßnahmenkatalog zur Umsetzung der EU-Vorgaben gegen Feinstaub

Gut, dass wir mit Luftverschmutzung und Staus keinerlei Probleme haben, und sowieso die Radlhauptstadt sind.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/paris-will-diesel-autos-verbieten-frankreich-schlaegt-smog-alarm-a-1007216.html

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Marienplatz – Fußgänger only

03 Mittwoch Dez 2014

Posted by martl in München, Radverkehr

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Altstadtfurt, Altstadttraverse, Marienplatz, München, Podiuk, Radverkehr, Sparkassenstrasse

Die Stadtspitze von München hat beschlossen, Radfahrer und Busse vom Marienplatz zu verbannen. Ebenso werden die Stellplätze der Rad-Rikschas und der Taxen verlegt. Dafür soll die Fußgängerzone, auch baulich, erweitert werden.

Grundsätzlich ist das keine ganz dumme Idee. Die Radl-Furt am Marienplatz war und ist ein ständiger Konfliktherd.

Trotzdem gibt es an dieser Hau-Ruck-Lösung viel zu bemängeln.

Die „Altstadtfurt“ ist ein wesentlicher Teil des Münchner Radverkehrsnetzes. Sie wird von bis zu 18.000 Radfahrern täglich (!) benutzt. Eine solche Verkehrsader kann man nicht einfach durchtrennen, ohne eine gut geplante Alternative zu haben.

Hat man aber offensichtlich nicht. Podiuk: „Noch nicht bis zum letzten Millimeter durchgeplant“ – was man auch als „juckt uns wenig“ interpretieren darf.

Es gibt zwar eine weit fortgeschrittene Planung zur Umgestaltung der Altstadtfurt noch von der vorherigen Stadtregierung, diese -weit besser durchdachten- Pläne sind aber damit ad acta gelegt.

In der neuen Entscheidung gibt es noch gar keine endgültige Entscheidung, wie der Radverkehr an der Stelle zukünftig verlaufen soll (wozu auch, sind ja bloß Radler).

Routen über Sparkassenstrasse und den Viktualienmarkt sind im Gespräch. Die Sparkassenstrasse ist sehr schmal und für den Autoverkehr frei, ebenso gibt es dort Parkplätze. Beides soll so bleiben, findet CSU Fraktionschef Hans Podiuk:

er will lediglich „in der Sparkassenstraße die Kfz-Parkplätze [..] verringern“ – die Autos sollen dort weiterhin fahren dürfen.

Da fällt fast gar nicht mehr ins Gewicht, dass auch die ursprünglichen Pläne, die Sackgasse an der Dienerstrasse ebenfalls zur Fußgängerzone zu machen, vom Tisch sind. Hier soll stattdessen der Taxistand hin und ein Wendehammer.

Warum diese Hast? Nun, das Kaufhaus Ludwig Beck, als Marienplatz-Ansässiger unmittelbar beteiligt, hat mit dem Geldbeutel gewedelt, wie die AZ weiß: „Wer zahlt, schafft an!“

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fussgaengerzone-marienplatz-durchfahrt-verboten-1.2248930

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

London: 50£ für Telefonzelle ausweichen

28 Freitag Nov 2014

Posted by martl in Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

cyclists defense fund, Radverkehr, UK, www.cyclistsdefencefund.org.uk

Unsere Schwestern und Brüder von der Insel holen aktuell schwer auf, was Radverkehr angeht. Und die üblichen Verdächtigen (Polizisten, Amtsträger, Autofahrer etc.) zeigen die üblichen Anpassungsprobleme. Dabei kommt es zu Kuriositäten wie dieser:

Ein braver Radler befuhr einen (nach allgemeinen Maßstäben eh katastrophalen, und sogar nach Londoner Regulatorien unzureichenden) Radweg – kein Meter breit, dafür für 2 Richtungen, entlang einer Mauer. Mitten auf diesem Relikt hat irgendein Einstein eine Telefonzelle postiert. Dem Radler, der dieser Zelle zwangsläufig auf dem Fußgängerweg passierte, wurde vom pflichteifrigen Uniformträger prompt ein Knöllchen verpasst. Er hatte eine Helmkamera dabei, deswegen gibt es das ganze Drama jetzt auf youtube:

Kristian, der Radfahrer, weigerte sich, die Strafe zu akzeptieren und geht vor Gericht. Aktuell sammelt der „cyclists‘ defense fund“ für die Kosten:

http://www.cyclistsdefencefund.org.uk/summons-cyclist-fined-pavement-cycling

Noch ein spannendes Video, mit dem klassischen Muster „Sie dürfen hier nicht Radfahren“ – „doch, da ist das Schild“ – „aah, äh, dann waren Sie zu schnell“ – „nö, war ich nicht, ist ja weit und breit kein Mensch“ – „äääh, ja, dann sind Sie aggressiv auf mich zugefahren!“

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

The Guardian: Europas Fahrradindustrie bietet 650.000 Arbeitsplätze

14 Freitag Nov 2014

Posted by martl in Medien, Radkultur

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Arbeitsplätze, Bundesregierung, ECF, Guardian, Jobs in cycling, Radverkehr, Spiegel, Studie, Study

Europas Fahrradindustrie umfasst gegenwärtig 650.000 Arbeitsplätze, schreibt der „Guardian“ diese Woche. Dies ist das Ergebnis einer Studie mit dem schönen Namen „Jobs and job creation in the European cycling sector“, die im Auftrag der „European Cycling Foundation“ durchgeführt wurde und nächsten Monat veröffentlicht werden soll.

Mitgezählt sind Stellen in Fertigung, Verkauf, Tourismus und Infrastruktur. Damit hat dieser Zuwachsmarkt europaweit Sektoren wie die Stahlproduktion oder die Bergarbeiter überholt.

Die Zahl könnte laut der Studie auf 1 Million bis 2020 anwachsen bei einer Zunahme des Radverkehrs um 3%.

Den Arbeitsplätzen im Fahrrad-Sektor wird eine hohe Ortsstabilität bescheinigt. Die Automobilindustrie beschäftigt im Vergleich nur 1/3 so viele Leute pro generiertem Umsatz.

http://www.theguardian.com/lifeandstyle/2014/nov/12/europes-cycling-economy-has-created-650000-jobs

http://www.tmleuven.be/project/jobcreationcycling/home.htm

Das sind interessante Zahlen, unter anderem auch, wenn man sich vergegenwärtigt, welch enormen Druck die Automobilindustrie auszuüben vermag, indem sie nicht müde wird, auf ihre enorme Zahl von Arbeitsplätzen hinzuweisen. Es gibt keine Talkshow und keinen Zeitungsartikel darüber, der ohne Hinweis auf diese Zahl auskommt („jeder 7. Arbeitsplatz…„). Und selten genug, dass so eine Zahl einmal hinterfragt wird. Nur der „Spiegel“ hat sich einmal die Arbeit gemacht und nachgerechnet, mit reichlich ernüchterndem Ergebnis („mächtig gerechnet“, SPON 2009). Es ist ja nun nicht so, dass jeder Mechaniker und jeder Tankwart arbeitslos würde, wenn in D ab morgen keine Autos „made in Germany“ mehr rollen würden.

Der Verkehr fände weiterhin statt, und der Bedarf für die dazu gehörende Infrastruktur bliebe – nur eben anders verteilt.

Ein Ausbau des Radverkehrs würde vielleicht sogar standortstabilere und nachhaltigere, auch besser diversifizierte Arbeitsplätze garantieren.

http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Magazine/emags/economy/051/sp-2-die-automobilindustrie-eine-schluesselindustrie-unseres-landes.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/statistik-trick-in-der-autoindustrie-maechtig-gerechnet-a-625945.html

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Chris Boardman, Radlobbyist

11 Montag Aug 2014

Posted by martl in Radkultur, Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Chris Boardman, cycling, Cycling Advocacy, Kampfradl-Peter, Kampfradler, Radfahren, Radverkehr, Ramsauer, road.cc, Times, Transport Select Comitee

Es ist ein Genuß, wie Chris Boardman (MBE), der hier im Blog schon einmal Thema war, sich für die Vernunft in der Diskussion um den Fahrradverkehr reinhaut :)

Im Dezember war er mit anderen Experten zu einer Diskussion des „Transport Select Comitee“, also vergleichbar unserem Verkehrsausschuß, geladen.

Thema war (eigentlich) der Tod von 6 (!) Radfahren auf Londons Straßen innerhalb kurzer Zeit, und wie man die Sicherheit verbessern könnte.

Allerdings driftete laut Boardman die Diskussion schnell ab – nämlich a) Helmpflicht, b) Fahrradsteuer als Beitrag zum Straßenunterhalt, und c) Radführerschein und Radkennzeichen, garniert mit lustigen Anekdoten, deren Inhalt wir uns denken können. (Besonders witzig an der Stelle ist, dass in UK die zweckgebundene „road tax“ seit 1937 abgeschafft ist und Ausgaben für die Infrastruktur ganz allgemein aus dem Staatshaushalt bestritten werden).

Deja-Vu irgendjemand? Da fehlt eigentlich bloß nach Kampfradl-Peter, der hat ja jetzt Zeit, und er hätte Punkt d) „Austreiben des Überlegenheitsgefühls“ mit auf die Agenda bringen können :D

Zu seinen Eindrücken befragt, machte Boardman jedenfalls keine Mördergrube aus seinem Herzen:

…the MPs demonstrated that they didn’t even know the most basic of facts. Evidence and statistics were bypassed in favour of opinions and anecdotes on sideline topics…

Der ganze Artikel mit Boardmans Statement in voller Länge ist für die Anglophonen hier nachzulesen!

http://road.cc/content/news/100104-chris-boardman-says-mps-should-be-embarrassed%E2%80%9D-don%E2%80%99t-even-know-most-basic-facts%E2%80%9D

Und Chris gibt keine Ruhe! Jüngst für die „Radio Times“ interviewt, macht er auch hier keine Gefangenen:

The logical thing is to make cycling and walking your preferred transport. You make sure that streets prioritise people over vehicles. You legislate and fund accordingly.

Walking, cycling, public transport, taxis, private cars. In that order. At the moment it’s almost totally the other way round. It’s not logical or sustainable.

http://road.cc/content/news/126023-chris-boardman-says-it%E2%80%99s-ridiculous%E2%80%9D-government-continue-building-roads

 

Tja, England hat Boardman, wir haben Scharping – Wir gehen mal ein bißchen weinen… Und rufen: Go Chris!!!

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Frankreich: Arbeitnehmer bekommen Prämie fürs Radeln

03 Dienstag Jun 2014

Posted by martl in Radverkehr

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

Belgien, cycle to work, England, Frankreich, Pendeln, Radverkehr, Schweden

Frankreich: In einem Modellversuch werden Arbeitnehmer einiger Firmen finanziell entschädigt, wenn sie mit dem Rad zur Arbeit fahren, berichtet road.cc. Initiator ist das Ministerium für „Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie“, am Piloten nehmen 19 Firmen mit gemeinsam 10.000 Angestellten teil. Für das Pendeln per Rad werden 25ct/km erstattet. Bei Erfolg soll der Pilot ausgeweitet werden.

Ähnliche Modelle existieren in England, Schweden und Belgien: Belgien erlaubt einen steuerfreien Zuschuss des Arbeitgebers zur Anschaffung eines Rades, Schweden eine steuerfreie km-Pauschale. In England existiert das „Cycle to Work„-Programm, das es Arbeitgebern erlaubt, ihren Angestellten steuerfrei Fahrräder und Radbekleidung zu leihen.

…und im Autoland Deutschland? Wir subventionieren E-Autos…

http://road.cc/content/news/120576-france-trials-paying-people-ride-bike-work

http://en.wikipedia.org/wiki/Cycle_to_Work_scheme

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

„ich zahle Steuern, also gehört die Straße mir“

02 Montag Jun 2014

Posted by martl in Radverkehr

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Dr. Mattar, FDP, ICLEI, Kosten des Autoverkehrs, Prof. Dr.-Ing. Udo Becker, Radverkehr, Steuern, TU Dresden, VCD, Verkehrsökologie, Verkehrspolitik, Zeit

„ich zahle Steuern, also gehört die Straße mir“ – den Spruch kennen wir Radler gut, auch von eigentlich vernünftigen Leuten wie dem Münchner FDP-Fraktionsvorsitzenden Dr. Mattar bekommt man ihn zu hören.

Stimmt das überhaupt? Nein, meint dieser Artikel in der „Zeit“: Prof. Dr.-Ing. Udo J. Becker, Inhaber des Lehrstuhls für Verkehrsökologie an der TU Dresden, hat in einer Studie die öffentlichen Ausgaben für den Autoverkehr auf 85 bis 90 Milliarden Euro/Jahr berechnet – mehr als 1000€ pro Bürger.

Auch der VCD klärt auf und berichtet von einer Studie der ICLEI, die die Kostendeckung des Autoverkehrs unter die Lupe genommen hat. Bau und Unterhalt von Parkplätzen, Beleuchtung, Straßenreinigung und andere Posten sind im Schnitt nur zu 15-45% gedeckt und belasten somit Kommunen und Gemeinden nach dieser Rechnung mit rund 150€/Jahr und Bürger.

http://www.zeit.de/2014/22/stimmts-subvention-autoverkehr-bahn

http://www.vcd.org/kostenwahrheit.html

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
  • E-Mail
  • Reddit

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …
← Ältere Beiträge

Enter your email address to follow this blog and receive notifications of new posts by email.

Schließe dich 914 anderen Abonnenten an

Facebook „like“

Facebook „like“

Ein Blog auf WordPress.com starten.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • mucradblog
    • Schließe dich 96 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • mucradblog
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …
 

    %d Bloggern gefällt das: