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mucradblog

~ Über den Radfahr-Alltag, nicht nur in München. Parteiisch, Unsachlich, Unabhängig, Rechthaberisch, Medienkritisch.

Schlagwort-Archiv: Bayern

München: Aktionswoche „gscheid radeln“ mal wieder

03 Dienstag Sept 2013

Posted by martl in Bayern, München, Polizei

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Bayern, Kampfradler, München, Polizei, Ramsauer

Die Münchner Polizei macht mal wieder Stimmung, äh, sorgt natürlich für mehr Sicherheit im Strassenverkehr. Dazu dient die altbekannte Kampagne „Gscheid Radeln!“ (Ohne Polizei täten wir alle nämlich, wie immer, einfach blöd daherradeln, und das geht nicht).

Und, eh klar, für niedrigere Unfallzahlen braucht es Urgewalten, entweder Petrus oder bayrische Polizisten:

Von Januar bis Juli 2013 ereigneten sich im Stadtgebiet München 1.382 polizeilich registrierte Fahrradunfälle. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 5,5 % (2012: 1.463), was neben den Witterungsbedingungen auch auf die erfolgreich verlaufene erste dreiwöchige Aktion der Radlkampagne im Juni 2013 zurückzuführen ist.

Wenn man die Äußerungen der Münchner Polizei über die Jahre verfolgt, ist es fast schon amüsant, wie verbissen aus sinkenden Unfallzahlen (bei gleichzeitigem Anstieg des Radverkehrs) ein Bedrohungsszenario geschwurbelt wird. Nachdenken ist nicht so ihre Sache, lieber fordert man Verstärkung an. Die Radfahrer werden mehr, die Unfälle weniger, da besteht klarer Handlungsbedarf.

Neben den Beamten des täglichen Streifendienstes sind auch Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei und der Münchner Einsatzhundertschaften im Rahmen der Aktion eingesetzt.

…Verstärkung mit besonderer Ausbildung, schließlich handelt es sich nicht um irgendwen, sondern um Radfahrer! Denn, was sind diese „Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei“ genau?

In Bayern sind einzelne Einsatzhundertschaften mit besonderen Einsatzmitteln ausgestattet und haben eine spezielle Ausbildung, um Personen in gewalttätigen Menschenmengen beweiskräftig festnehmen zu können. Diese Einheit nennt sich Unterstützungskommando (USK).
(Wikipedia)

Und wie macht man das Radeln sicherer? Da gibt es im Heimatland von Kampfradl-Peter probate Mittel:

1. Den Anarchisten die Leviten lesen, bzw. die Verkehrsregeln nahebringen:

…halten wir eine weitere Verbesserung der Regelkonformität [..] rund um den Radverkehr für dringend erforderlich…

2. Alle ab auf die Radwege!

Benutzen Sie immer Radwege oder die für Radfahrer vorgesehenen Verkehrsführungen und ausschließlich in der vorgegebenen Richtung.

3. Kasperlhut auf, Kasperlgewand an

Tragen Sie auffällige Kleidung, am besten mit reflektierendem Material.
Fahren Sie immer mit Fahrradhelm.

*Seufz* – wir geben die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann auch die Münchner Polizei im 21. Jahrhundert ankommt.

Edit: Auch die sz hält sich einen #Kampfradler -Jäger, und was identifiziert er zielsicher als Ursache? Natürlich das #Überlegenheitsgefühl :)

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Eine kleine Medienschelte

08 Samstag Dez 2012

Posted by martl in München, Medien, mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Bayern, Münchner Merkur, Medien, merkur, Propaganda

Was einem so auffällt, wenn man routinemäßig die Nachrichtenseiten der regionalen Zeitungen querliest…

Zum Beispiel meine Freunde vom „Münchner Merkur“ (bzw. der „tz“, die gehören zur selben Gruppe und der Webauftritt teilt sich oft Artikel).

Da wurde heute wieder über zwei Verkehrsunfälle berichtet mit nicht unerheblichem „Personenschaden“.

1. Fall: Ein Autofahrer fährt mit vereister Scheibe, übersieht eine 90-jährige Fußgängerin und tötet sie

2. Fall: Ein Autofahrer fährt auf der Autobahn von hinten(!) in einen LKW, der gerade einen anderen überholt, und verletzt sich dabei schwer

Wie titelt der Merkur die entsptrechenden Schlagzeilen?

Antwort: Wie immer. „BMW gerät mit zwei Brummis aneinander“ beziehungsweise „90-Jährige stirbt nach Verkehrsunfall“

Auch der Text, vermutlich ohne Änderung der Polizeimeldung, verharmlosend. Keiner war schuld. Bedauerliche Opfer. Passiert eben. Der Fahrer war sowieso nicht schuld, sondern höchstens sein Auto… und „Aneinandergeraten“ kann man ja schon mal. Keine Schuldzuweisungen oder ähnliches, nüchterner Reportagestil. Lakonisch.

Die Frontscheibe des Wagens war am Samstag zum Teil stark vereist – der 67 Jahre alte Fahrer konnte kaum etwas sehen, wie die Polizei mitteilte. Die Frau starb im Krankenhaus.

oder

Nach ersten Erkenntnissen überholte ein Brummi aus dem Landkreis Kulmbach einen Lastwagen aus Österreich. Ein von hinten herannahender BMW-Fahrer aus dem Raum München erkannte die Situation zu spät und touchierte in Folge beide Brummis.

Man könnte jetzt auch sagen, in einem Fall musste ein Mensch sterben, weil einer zu faul war zum Eiskratzen, und im anderen Fall muss der Verursacher entweder im Vollschlaf gewesen sein oder gefahren sein wie eine Gesengte. Zwei LKWs nebeneinander, die kann man schon mal übersehen, wenn gerade auf dem Smartphone was Spannendes passiert.

Mag man sich vorstellen, wie die Berichterstattung ausgesehen hätte, wenn Unfälle mit ähnlichen Folgen durch Radfahrer verursacht worden wären? Könnten wir und vor Radlrambo-Schlagzeilen, Verkehrsminister-Sprüchen und Polizei-Pressekonferenzen, in denen das allgemeine Rowdytum von Radfahrern Thema wäre, retten?

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Kuhdorf ist sauer, weil es keinen Radweg gesponsort bekommt

06 Donnerstag Dez 2012

Posted by martl in Bayern, mucradblog, Radverkehr

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Schlagwörter

Bayern, Beyerstorfer, Erding, Hans Peis, Hans Peis (CDU), Hofstarring, Landkreis Erding, Landrat, Münchner Merkur, merkur, Radpolitik, Radweg, Radwege

Landkreis Erding, Gemeinde Hofstarring.

Dort hat man sich in den Kopf gesetzt, dass die über die Landkreisgrenzen hinaus als Verkehrshölle bekannte „Kreisstrasse ED 28“ unbedingt einen Radweg braucht. Der dort herrschende dichte Verkehr -an Spitzentagen zählt man bis zu fünf Traktoren- muss von der Geißel marodierender Radfahrerbanden befreit werden, die tagtäglich in großer Anzahl das Fortkommen fast unmöglich machen. Für dieses Vorhaben, das zweifelsohne einen enormen Beitrag zur Verbesserung der bayr. Verkehrsunfallstatistik zur Folge hätte, hätte der Landkreis gern Geld vom Freistaat, so ein Radweg ist nicht billig, das Projekt ist mit 305000€ budgetiert, was dem Gegenwert von 3,8 Deutz Agrotron TTV430 entspricht.

Jetzt liegt dummerweise die Metropole Hofstarring an dem Prachtboulevard.

Für die, die es nicht kennen: Das ist Hofstarring:

Digitales Orthophoto : © 2012 Bayerische Vermessungsverwaltung

Digitales Orthophoto : © 2012 Bayerische Vermessungsverwaltung

Und da weder beim Freistaat, noch beim Landkreis jemand lesen kann, ist man gemeinsam irgendwie auf die Idee gekommen, innerorts dürfe man keinen Radweg anlegen.

das Gericht habe 2010 „die neue Rechtsposition geschaffen, dass die Benutzung eines Radwegs innerhalb geschlossener Ortschaften nicht mehr angeordnet werden kann“

weint Landrat Beyerstorfer in den Notizblock des Korrespondenten des „Münchner Merkur“.

Das ist natürlich Quatsch.

Natürlich darf man weiterhin benutzungspflichtige Radwege anlegen, man muss nur die „besondere Gefährlichkeit“ einer Strassenbenutzung nachweisen. Und von einer Unterscheidung innerorts/außerorts steht in dem Urteil weit und breit nichts, nur hat sich in den bayrischen Verwaltungsbehörden offensichtlich der Konsens durchgesetzt, das Urteil auf diese Weise zu mißachten interpretieren. Wird wohl mal wieder Zeit für einen persönlichen Brief an den Radfahrerkollegen Herrmann, seines Zeichens bayr. Innenminister und damit oberster Straßenbauer im Land.

Aber auch bei der jetzigen Interpretation können die Hofstarringer selbstverständlich ihren Radweg bauen, nur dürfen sie ihn nicht benutzungspflichtig machen. Und zahlen müssen sie ihn selber, nicht der Freistaat.

 „Es ist eine Schweinerei, aber es hilft nichts“

so das Schlußwort von Hans Peis (CSU).

(Danke an Jigga für den Tipp)

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„Autofreie Erlebnistage“ in Deutschland

02 Donnerstag Aug 2012

Posted by martl in mucradblog, Radverkehr

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

#Überlegenheitsgefühl, Autofreie Erlebnistage, Bayern, Kampfradler, Radlrambo, Radpolitik, Ramsauer, UPI, Verkehrsminister

Kaum zu glauben, aber es gibt sie: „Autofreie Erlebnistage“! Bestimmte Strassenabschnitte werden für einen Tag für Autos gesperrt, meistens im Rahmen von Radveranstaltungen.

Eine Liste gibt es auch, auf dieser Webseite des „UPI“ (Umwelt- und Prognoseinstitut e.V.)

Die gute Nachricht: 2012 gab es in D/A/CH immerhin 77 solcher Erlebnistage

Die erwartete Nachricht: Wenn man sich die Karte anschaut, wo es solche Tage gibt, fallen bestimmte weiße Flecken auf. Ein besonders Großer prangt selbstverständlich im Heimatland unseres geschätzten Schienenersatzverkehrsministers Ramsauer. Der hat übrigens zwischen dem Entdecken von Kampfradlern und dem Kürzen von Radverkehrsbudgets tatsächlich Zeit, anzukündigen, er wolle den Radverkehr stärken.

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