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mucradblog

~ Über den Radfahr-Alltag, nicht nur in München. Parteiisch, Unsachlich, Unabhängig, Rechthaberisch, Medienkritisch.

Kategorien-Archiv: Olympiapark

Olympia-Slalom vor dem Aus

19 Samstag Sept 2015

Posted by martl in mucradblog, Olympiapark

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City-Slalom, DSV, FIS, Olympiapark, Olympiapark München

Wenn München Glück hat, steht der Slalom am Olympia-Berg vor dem endgültigen Aus, berichtet die „sz“.

Obwohl das Unternehmen nach dem eindeutigen Veto der Bügrer von München, Garmisch-Partenkirchen und Reit im Winkl zur Olympiabewerbung bereits deutlich an Fahrt verloren hatte, wurde der (ursprünglich auf 5 Jahre angelegte) Vertrag mit der „FIS“ erst 2014 verlängert.

bisher 3 von 5 Mal dem Wetter zum Opfer gefallen

In diesen bisherigen 5 Jahren fiel der Slalom bereits drei Mal aus, einmal konnte er nur „mit der Brechstange“ (Zitat) durchgeführt werden. Dieses Werkzeug ist nach der Olympia-Abstimmung gottlob vom Tisch, zu eindeutig war das Votum gegen modernen Medien-Sport der Bürger. Denen in jedem Fall, Ausfall oder Durchführung, alljährlich 3 Monate Großbaustelle statt Park und Bagger statt Olympiasee blieben.

Es fehlt am Geld

Woher der Sinneswandel? Es fehlt  nicht nur wahrscheinlich wieder am Schnee, sondern auch am Geld.

Eine paradoxe Situation: Die Versicherung hat „bessere Schneevorsorge“ gefordert. (Wie das ökologisch verträglich geschehen soll, bleibt offen). Der DSV will diese Kosten, die im übrigen nicht näher beziffert sind, nicht übernehmen, obwohl er, bzw. die FIS, unterm Strich der einzige Profiteur des mit Gewalt in die Anlage gequetschten Events ist.

Dem klassischen Alpinski-Sportbetrieb brechen allmählich die Zuschauer weg, was die Sponsoren unglücklich macht. Mit „City-Events“ erhofft man sich, verlorengegangenes Publikum zurückzugewinnen, verkennt dabei aber trotz eindeutiger Anzeichen, dass der Zuschauer mittlerweile Transparenz und auch ökologische Nachhaltigkeit bewusst zur Kenntnis nimmt.

Die Stadt könnte ein paar (wenn auch nicht substantielle) Euro für den Unterhalt des Parks zu erwirtschaften, zeigt sich ebenfalls unlustig, die magere Marge weiter zu reduzieren, zumal politisch der Rückhalt schwindet.

Genaues ist (warum?) schwierig zu ermitteln, die wenigen erhältlichen Zahlen deuten darauf hin, dass unterm Strich bereits bisher den Münchner bürgern ihr Olympiapark 3 Monte lang für deutlich unter 1 Mio € abzukaufen war.

Ein einmaliges Bauwerk des 20. Jahrhunderts

Es steht zu hoffen, dass endlich auch an den maßgeblichen Stellen die Erkenntnis reift, dass die Sorte „Mega-Event“, wie sie Olympiaspiele, aber eben auch solche in ungeeignete Regionen verpflanzte Events wie der „City-Slalom“ ein Anachronismus sind, den man als nach vorn blickende Metropole nicht mitmachen muß.

Es mag für Regionen, die vom Wintersport wirtschaftlich profitieren, sinnvoll sein, den Ski-Zirkus als Werbeplattform zu nutzen, nur wo passt München in diese Gleichung?

Der Olympiapark ist nach Expertenmeinung ein städtebaulich einzigartiger Meilenstein und eines der prägenden architektonischen Anlagen des 20. Jahrhunderts mindestens in Deutschland, wenn nicht weltweit.

Es wäre schön, wenn auch in unserer Stadtverwaltung sich die Überzeugung durchsetzen würde, dass die Anlage in ihrer Gesamtheit ein Schmuck für München ist und nicht nur ein lästiger Kostenfaktor.

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FDP Essen: Größere Parkplätze für SUVs

19 Freitag Dez 2014

Posted by martl in München, Olympiapark, Radkultur, Radverkehr

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barrierefrei, Barrierefreiheit, Donnersberger Brücke, Essen, Fahrradbrücke, FDP, Fussgänger- und Fahrradbrücke, Fussgängerbrücke, München, Parkplätze, Stadtrat München, SUV

Essen: Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Essen (ja, sowas gibt es noch) fordert „größere Parkplätze für SUVs“. Weil die Autos in der Arbeiterstadt (Arbeitslosenquote 11/2014: 12,1%) immer fetter werden, blieben „oft Parkbuchten ungenutzt“, man will sich ja nicht den hl. Lack verkratzen. Und Parkplätze müssen voll sein, soviel steht fest.

http://www.derwesten.de/staedte/essen/fdp-fordert-in-essen-groessere-parkbuchten-fuer-groessere-autos-id10157631.html

München/Donnersbergerbrücke: Relativ überraschend sprach sich der Stadtrat München doch für den Bau einer kombinierten Rad- und Fußgängerbrücke an der Donnersbergerbrücke aus.

Das Projekt stand auf der Kippe als sich herausstellte, dass es nicht möglich wäre, den Zugang zu den Bahngleisen barrierefrei zu gestalten. (Ich berichtete -> hier und -> hier)

Radlhauptstadt München: Erfreulicherweise stimmte der Stadtrat dem Antrag zu, die PR-Kampagne „Radlhauptstadt München“ permanent zu machen und entsprechend finanziell auszustatten.

Noch erfreulicher wäre es, wenn der Image-Kampagne auch entsprechende Taten folgen würden. Wir sind gespannt.

„City-Slalom“ erneut abgesagt: Der warme Dezember hat ein prominentes Opfer: Der „City-Slalom“ am Olympiaberg wird nach 2012 und 2014 auch 2015 nicht stattfinden.

Auf der Piste blühen die Schneeglöckerl, das Schneedepot bei Reit im Winkl meldet „Radl und Wander Gut“, und der Olympiapark-Aufsichtsrat meldet: „Klasse, das machen wir noch 5 Jahre“.

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Zukunft der Radlhauptstadt heute im Stadtrat

16 Dienstag Dez 2014

Posted by martl in München, Olympiapark, Radkultur, Radverkehr

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City-Slalom, Olympiagelände, Olympiapark, Olympiapark GmbH, Parallelslalom, Radlhauptstadt, Radlhauptstadt München, Slalom Mpnchen, Stadtrat München

Der Münchner Stadtrat wird heute bzw. morgen (17.12.) in seiner monatlichen Sitzung über die Weiterführung der PR-Kampagne „Radlhauptstadt München“ beschließen.

Den Antrag und die Folien kann man hier einsehen:

-> Präsentation
-> Antrag

Wichtig ist, zu wissen, dass es hier nur um den PR-Teil geht, nicht um verkehrstechnische Fragen wie Infrastruktur („nicht investive Maßnahmen“).

KVR-Chef Dr. Blume-Beyerle wird die Empfehlung aussprechen, die Kampagne  in eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr mit konkreten Vorschlägen für Maßnahmen und Finanzierung ab dem Jahr 2015 zu überführen.

Die morgige Sitzung kann man live verfolgen auf -> „Plenum online“

„City-Slalom“: Außerdem wird wohl (man erfährt nicht viel darüber, warum bloß..) über die Verlängerung des Vertrags mit der FIS für die Erfolgsstory „City-Slalom“ am Olympiaberg entschieden.

Der vom Stadtrat gestellte Aufsichstrat der Olympiapark GmbH wird sich für die Verlängerung des Vertags aussprechen, wie StR Jutta Koller (B90/Grüne) bereits bestätigte.

Der Werbeeffekt ist nicht zu verachten, wie sonst sollte die Welt erfahren, dass in München an Weihnachten selten Schnee liegt. 4 Versuche, 2 Absagen, 1x nur „mit der Brechstange“ geschafft – in der Summe 12 Monate ein Münchner Wahrzeichen verschandelt, da kann man nicht meckern. Vielleicht auch ein hintersinniger Trick der Grünen, um uns auf den Klimawandel aufmerksam zu machen?! Bevor die anfingen, mit Veggie Days und Helmpflicht-Fantasien zu nerven, waren die doch mal Umweltschützer..

Dieses Jahr schaut’s auch wieder düster aus: „Wetter: Wohl kein Schnee zu Weihnachten„

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Stadtspitze streitet um Zukunft des Olympiastadions

10 Mittwoch Dez 2014

Posted by martl in München, Olympiapark

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Bürgermeister, Olympiapark, Olympiapark GmbH, Olympiastadion, Reiter (SPD), Schmid (CSU), Stadtrat

Die zwei Münchner Bürgermeister, Schmid (CSU) und Reiter (SPD), streiten gerade über die Zukunft des Olympiastadions. Das braucht eine Sanierung, um auch zukünftig für Veranstaltungen, große Konzerte etc. eine attraktive Heimat sein zu können.

Die CSU will richtig Geld in die Hand nehmen – man spricht von 80 Mio -, der SPD schwebt eher eine kleine Lösung vor, die 35 Mio billiger wäre, wie der „Merkur“ berichtet.

http://www.merkur-online.de/lokales/muenchen/nord/olympiastadion-sanierung-teuer-4522149.html

Es geht vor allem um die technischen Bereiche des Stadions, also Umkleiden usw., die bei der „kleinen Lösung“ nicht umgebaut würden.

Der humoristische Beitrag zur Debatte stammt, wie könnte es anders sein, von der „Olympiapark GmbH“, the people who brought you X-Games (8 Wochen Baustelle), DTM (2 Wochen infernalischer Lärm) und City-Slalom (5×10 Wochen Braunkohlegrube).

Die findet nämlich, dass das Aufstellen einiger Zelte als Garderoben für Konzert-Crews etc. „in nicht vertretbarer Weise in das visuelle Erscheinungsbild des Olympiaparks eingreift“.

Es darf gelacht werden.

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Alle Jahre wieder: Skiterror im Olympiapark

16 Sonntag Nov 2014

Posted by martl in München, Olympiapark

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City-Slalom, FIS, Olympiagelände, Olympiapark, Parallelslalom

Vorbereitungen für 5.“City-Slalom“ – Stadtverwaltung entscheidet über Verlängerung

Oly

Da weint der Olympiaberg: Die FIS kommt zurück

Ein alljährliches Ärgernis für Spaziergänger, Schlittschuhläufer und andere Freunde des Olympiaparks kommt wieder: Bald starten die Arbeiten für den unregelmäßig stattfindenden „Ski-Event“ im Olympiapark. Wie jedes Jahr ist mit der Durchfahrt von hunderten LKWs, wochenlang dröhnenden Schneekanonen und natürlich dem Höhepunkt, der mehrmonbatlichen Entwässerung des Sees mit der damit erzeugten Braunkohle-Abraumhalde-Optik zu rechnen. 3 Monate Aufbau, Dreck, Lärm und Häßlichkeit für 1h Fun-Event, TV-Präsenz und ausgiebige Sponsorenpräsentationen. Audi hat die Quattros schon geölt für 200-300 Bergfahrten, die Absperrgitter und Sichtschutzwände stehen bereit. Ob die Architekten das im Sinn hatten mit ihrem ursprünglichen Konzept vom autofreien Park, vom „demokratischen Grün“?

in vier Jahren 2x abgesagt, einmal nur mit „Kraftakt“ ermöglicht

Dabei ist die Bilanz alles andere als eine Erfolgsstory: bei bisher genommenen vier Anläufen konnte das Rennen nur zwei Mal stattfinden , 2011 und 2013. Wobei 2013 von den Veranstaltern als „Kraftakt“ (merkur 28.12.2012) bezeichnet wurde, wovon man 2014 im Schock der gescheiterten Münchner Olympiabewerbung „absah“ und frühzeitig absagte. Den Dreck, den Lärm und das unansehnliche Olympiagelände über Monate hatten die Münchner trotzdem.

NOlympia!

Nein, nicht Garzweiler 2: „OB Ude’s Badewanne“ in ausgelassenem Zustand

 

Kam damals noch Hoffnung auf, dass Olympiaparkverwaltung und Stadtobere die Message verstanden hätten, werden die Karten dieses Jahr offensichtlich neu gemischt: „Am 1. Januar [..] soll alles noch spektakulärer – und das Risiko einer Absage eben minimiert werden.“ (merkur 6.11.2014)

Die Veranstalter planen zusätzlich zum Aufwand der Vorjahre die Errichtung einer Bühne im Seebecken und sichern sich bereits im Vorfeld ausgiebige Schneereservoir-Flächen in Reit im Winkl.

Anfang Dezember steht die Entscheidung an, ob der bisherige Vertrag, der 5 Austragungen vorsah, verlängert wird. Der Skiverband FIS wünscht eine Verlängerung, denn er kämpft mit schwindenden Zuschauerzahlen und erhofft sich von den „City-Events“ eine Verjüngungskur. Außer in München gab es so etwas bisher nur in Moskau, dieser Slalom wurde aber wieder aus dem Programm genommen.

ich hoffe nicht, dass das die Zukunft des Skisports ist (Bode Miller)

Viele der Sportler sehen diese City-Slaloms ebenso kritisch: Bode Miller äußerte sich, er „hoffe nicht, dass das die Zukunft des Skisports sei: „Das hier ist kein Weltcup, es ist zu weit von dem entfernt, was Skirennsport wirklich ist.““ (sz, Januar 2013)

Der Erfolg des Slaloms als Werbeträger für den Olympiapark als Plattform für erfolgreiche Veranstaltungen dürfte überschaubar sein, ebenso wie der kümmerliche finanzielle Ertrag – jeweils weniger als eine Million € für 3 Monate unbrauchbar machen einer wertvollen -und weltweit einzigartigen- urbanen Parklandschaft.

Man kann nur hoffen, dass die Stadtregierung und der Aufsichtsrat des Olympiaparks Anfang Dezember den Stecker ziehen. Der Olympiapark verdient es, Kulisse zu sein für Spitzen- und Breitensport, für rauschende Feste – aber solche Events wie diesen brauchen der Olympiapark und die Münchner nicht.

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Kurze Durchsagen ’14 Teil IV

22 Samstag Feb 2014

Posted by martl in Olympiapark, Radhelme, Radkultur

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Radhelm

Los Angeles/Radwege: In diesem amüsanten und informativem Artikel liest „Cycling Savvy Instructor“ Karen Karabell den Amis die Leviten über Radwege, genauer: Warum sie keine gute Idee sind. In den Kommentaren tobt seither Krieg, denn gerade im Amiland hat der (leider) einflußreiche Radlobbyist Michael „Radfahrer müssen vor dem Verkehr versteckt werden“ Coleville-Anderson von copenhagenize.com ein zahlreiches und lautstarkes Gefolge.

http://bikinginla.com/2014/02/17/guest-post-taking-the-lane-a-bicycling-instructor-offers-in-depth-look-at-cyclingsavvy/

OLG Celle kassiert Urteil, das Radfahrer ohne Helm Teilschuld an Unfallfolgen gibt: Das OLG Celle hat ein Urteil revidiert, das einer Radfahrerin 20% Schmerzensgeld wegen falscher Mütze abzog. Kommentar des Pressesprechers:

„Nur weil jemand in seiner Freizeit das Radfahren als Sport betreibt, kann das also noch nicht zu seinen Lasten gehen. Eine bei der Schadensberechnung zu berücksichtigende Obliegenheit zum Helmtragen kann allenfalls dann in Betracht kommen, wenn ein sportlich ambitionierter Fahrer sich auch im normalen Straßenverkehr bewusst erhöhten, über die allgemeinen Gefahren des Straßenverkehrs hinausgehenden Gefahren aussetzt.“

hört, hört!

http://www.juris.de/jportal/portal/t/1x3v/page/homerl.psml?nid=jnachr-JUNA140200530&cmsuri=/juris/de/nachrichten/zeigenachricht.jsp

Nochmal Helm: Der Justitiar des Bundesverbandes Veranstaltungssicherheit befasst sich ebenfalls mit den rechtlichen Impikationen für Leute, die die Frechheit besitzen, sich im Alltag ohne Schutzausrüstung zu bewegen: Rechtstipp – muß man zur Eigensicherung einen Helm tragen?

Wenn das OLG Schleswig nun durch die Hintertür eine Quasi-Helmpflicht einführt, dann könnte das durchaus Folgen haben, die man konsequenterweise – aber eben auch bizarrerweise – auf andere Bereiche ausdehnen müsste bzw. könnte:

  • Der Autofahrer müsste auch einen Helm tragen, da es nachweislich auch viele und schwere Kopfverletzungen bei Autounfällen gibt.

  • Der Fahrradfahrer müsste eine Warnweste tragen, damit er nicht übersehen wird.

  • Der Spaziergänger müsste einen Helm und eine Warnweste tragen.

  • Der Besucher einer Veranstaltung müsste einen Helm und Knieschützer anziehen, wenn er auf einer Veranstaltung ausrutscht.

…hä hä hä :)

http://www.anwalt.de/rechtstipps/muss-man-zur-eigensicherung-einen-helm-tragen_055492.html

Helm zum Dritten: Chris Boardman, MBE, Stundelweltrekordler und Olympiasieger, setzt sich seit seinem Karriereende aktiv für den Radverkehr ein. In diesem schönen Artikel befasst er sich mit Radhelmen und kommt zu dem Schluß:

„Helme sind nicht mal unter den Top Ten von Dingen, die das Radfahren sicherer machen“

lesenswert! – und nachdenkenswert.

http://road.cc/content/news/111258-chris-boardman-helmets-not-even-top-10-things-keep-cycling-safe

hier in voller Länge und in Deutsch: Boardman über Radhelme

Helm zum Vierten: Die Polizei Baden-Württemberg hat ihren Verkehrsbericht 2013 herausgebracht. Voller Helmreklame, ein Zusammenhang zum Vortsoß von Styrobrain Verkehrsminister Winnie Herrmann besteht selbstverständlich in keinster Weise. Nach Ansicht des Innenministers namens Gall zeigt die Tatsache, dass 30% der getöteten Radfahrer mit Helm unterwegs waren schlagend die Funktion des Helms als Lebensretter. Ich fresse auf der Stelle meinen Hut, wenn Ba-Wü mehr als 15% Helmtragequote aufweist… daher habe ich der Pressestelle meine Hilfe angeboten:

Sehr geehrte Damen und Herren!

In Ihrer „Unfallbilanz 2013“ zitieren Sie Herrn Innenminister Gall wie folgt:

„Erschreckend finde ich, dass 70 Prozent der getöteten Fahrradfahrer keinen Helm trugen„

In Anbetracht der Tatsache, dass die allgemeine Helmtragequote in BaWü unter 30% liegt, was sagt das Ihrer Meinung nach über die Wirksamkeit eines Radhelms als „Lebensretter“ aus…?

Bei Bedarf kann ich Ihnen, bzw. dem Herrn Inneminister, gerne -gegen Porto- einen Taschenrechner mit den Grundrechenarten zukommen lassen.

Mit freundlichen Grüßen,

MucRadBlogger

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/110985/2670272/

Radwege zum Zweiten: Der in Radlerkreisen nicht ganz unbekannte Bernd Sluka hat erfolgreich eine Benutzungspflicht an einem Abschnitt bei Passau weggeklagt. Scheint sich um ein besonders dämliches Konstrukt gehandelt zu haben. Der Gutachter befand  „Es ist nicht gefährlich, auf der Fahrbahn zu fahren.“ Der Gutachter hatte dies im Selbstversuch erprobt. Hihi.

http://bernd.sluka.de/
http://www.pnp.de/region_und_lokal/stadt_und_landkreis_passau/pocking_bad_fuessing_bad_griesbach/1208449_Radwegabschnitt-fuer-Radler-gefaehrlicher-als-die-Strasse.html

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Olmpiapark-Slalom vor dem Aus

21 Samstag Dez 2013

Posted by martl in Bayern, München, Olympiapark

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München, Olympiapark

Auch 2014 steht der Parallel-Slalom auf dem Olympiaberg am Neujahrstag wegen Schneemangels vor dem Aus – eine endgültige Entscheidung wird Sonntag fallen, aber die Wetterlage und der Regen von heute lassen nichts Gutes ahnen.

Damit stünde der Zähler bei vier Versuchen auf 2:2 oder auch 1,5 : 2,5: Nach der erfolgteichen „Uraufführung“ 2011, damals noch mit dem Schwung der Olympiabewerbung für 2018, folgte 2012 eine Absage. 2013 wurde der Hang erst in letzter Sekunde mit massiven Schneelieferungen renntauglich gemacht, die Zuschauerresonanz war deutlich geringer.

Der Vertrag des Olympiaparks mit der FIS steht vor den Verhandlungen über eine Verlängerung. Es wäre Zeit für die Stadtverantwortlichen, darüber nachzudenken, ob ein derartiger Wintersportevent im Park sinnvoll, und auch, ob er zeitgemäß ist.

Kritiker, zu denen auch dieses Blog gehört, bemängeln vor allem die für diese Veranstaltung nötigen (?), zumindest vom Veranstalter verlangten und von der Olympiapark GmbH genehmigten, aufwändigen Umbauarbeiten. Regelmäßige Besucher des Parks zeigten sich regelrecht entsetzt über die langwierigen massiven Eingriffe in das Gesamtbild des Parks, der sich zwischen Anfang November und Ende Januar eher als Großbaustelle mit dem Charme einer Braunkohlegrube präsentierte. Dazu kamen LKW-Kolonnen und freigiebig im ganzen, sonst autofreien Park verteilte Fahrzeuge der offensichtlich zahllosen Sponsoren, Aufbauer und Adabeis. Der bei vielen Münchnern beliebte Brauch, das Neue Jahr vom Gipfel des Olympiabergs aus zu begrüßen, büßte durch Absperrgitter und dröhnende Schneekanonen einiges an Charme ein, Sichtschutzzäune versperrten bereits Wochen vor der eigentlichen Veranstaltung von den ursprünglichen Architekten sorgsam geplante Blickachsen. Statt Schwänen auf dem See durfte man Raupenschlepper auf matschigem Seegrund bewundern.

Sicherlich ist der Olympiapark eine „dem Sport gewidmete Anlage“, wie es unser OB wahrscheinlich ausdrücken würde. Er ist aber auch eine einzigartige städtebau-architektonische Meisterleistung, die weltweit als Wahrzeichen Münchens und der Bundesrepublik bekannt ist.

Er strahlt umso mehr, je mehr er und die darin befindlichen Sportanlagen genutzt und mit Leben gefüllt sind, niemand will ein „Museum“ Olympiapark.

Was aber die Münchner nicht wollen, ist: „Event“ um jeden Preis. Monatelange Umbauarbeiten für 2h Fernsehspektakel und Sponsorenpräsentation. Das hat die Abstimmung zur Olympiabewerbung überdeutlich gezeigt.

Die Olympiapark GmbH, die ja vom Stadtrat geschaffen wurde und von ihm kontrolliert werden sollte, hat dieses Jahr bereits reagiert, der Aufbau des Slaloms begann später und weitaus behutsamer als in den Vorjahren. Das unglaublich laute DTM-Showevent fand bereits 2013 nicht mehr statt. Auch der „Ersatzevent“ für das vor kurzem beendete „X-Games“ Abenteuer, das die Stadt gemeinsam mit Red Bull plant, zeigt zumindest einen gewissen Lernerfolg: Die Stadt hat mehr Mitspracherecht bei der Veranstaltung selbst, das Wasser bleibt im See und der Olympiaberg von Sandburgen verschont. (Ob das geplante Moto-Cross-Rennen *auf* dem See den Beifall der in letzter Zeit etwas lärmempfindlichen Olympiadorf-Bewohner findet, steht allerdings zu bezweifeln).

Stadtrat, Bürgermeister und GmbH müssen sich fragen lassen, ob ihre Taktik, ununterbrochen auf die Unterhaltskosten hinzuweisen, und deshalb jedweden Event blind durchzuwinken, der nur Zuschauer, mediale Aufmerksamkeit und/oder Einnahmen versprach, nicht nach hinten losgegangen ist.

Es wäre ein guter Zeitpunkt, ein langfristig tragfähiges Nutzungskonzept für den Olympiapark zu entwickeln, das beidem Rechnung trägt: Der Olympiapark soll leben, er soll München schmücken, er soll finanzierbar bleiben, er soll aber auch seine Eigenschaften als Park nicht verlieren und nicht zur Eventplattform für wildgewordene Marketing-Manager verkommen. Dafür ist er zu schön. 

Es ist illusorisch, zu glauben, die goldenen Zeiten, als das Stadion zwei Bundesligisten beherbergte, und der Park ohne Zuschuß aus dem Stadtsäckel florierte, seien wiederholbar. Der Park wird kein Profit-Center mehr werden. Aber: Kann sich eine finanziell gesunde Stadt wie München sich einen schönen, weltweit einzigartigen Park nicht leisten? Das muß ja nicht heißen, dass dort gar nichts mehr stattfinden soll. Nur: Es sollte halt in den Park passen.

Regen frißt Schnee, sz, 20.12.2013

FIS-Renndirektor: Situation ist prekär, merkur, 20.12.2013
mucradblog: Ski-Rambos entstellen Olympiapark
mucradblog: 5 Forderungen für den Olympiapark

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Olympia 2022 durchgefallen

10 Sonntag Nov 2013

Posted by martl in Bayern, München, mucradblog, Olympiapark

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München, Olympiapark

Das vollständige amtliche Endergebnis steht noch aus, aber Traunstein und Garmisch-Partenkirchen sind vollständig ausgezählt. Das Quorum von 10% Wahlbeteiligung wurde überall erreicht. Sowohl Garmisch-Partenkirchen als auch Traunstein haben sich gegen eine Olympia-Bewerbung von München ausgesprochen. Auch in München und im Berchtesgadener Land sieht es danach aus. Die Bewerbung Münchens ist damit vom Tisch. Hoffentlich.

Immerhin wissen wir jetzt, dass alle Olympiagegner „Sportmuffel“ und „Desinteressierte“ (Zitat C. Ude) bzw. „Besserwisser, Krämerseelen und Kritikaster“ (was auch immer das sein mag) „berauscht von eigenem Reichtum und Glückseligkeit in einen Dämmerschlaf verfallen“ (sz-Kommentator Christian Krügel) sind. Dem steht natürlich gegenüber, dass mit dem Alpenverein und dem Bund Naurschutz genau die Organisationen in der Opposition waren, die besonders viele politisch und ökologisch Interessierte und auch sportbegeisterte Menschen vereinen.

Besonders sz-Mann Krügel fällt durch kreative Argumentation auf. Da wird gerühmt, dass die Bewerbung 2022 schon viel weniger schlecht gewesen wäre als die von 2018. Schlagendes Argument. Auch, dass man Olympia brauche, weil München nach manchen Prognosen bis 2030 um 200.000 Menschen anwachse, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Auf den zweiten auch nicht. Dieser messerscharfe Anbalytiker kommt sogar zu dem Ergebnis, gerade weil das IOC eine eher zwielichte Organisation sei, dürfe man das Feld nicht „schon von vornherein den Diktatoren und Usurpatoren dieser Welt überlassen, denen kein Preis zu hoch und kein Deal zu schmutzig ist, um die Spiele zu bekommen.„. Äh, ja. Wir machen die Spiele trotzdem, auch wenn ihr uns hinten und vorne verarscht. Das hätte dem IOC aber mächtig zu denken gegeben.

Und was das mit dem „kein Deal zu schmutzig“ angeht, da wird die nahe Zukunft zeigen, ob wir mit den Diktatoren und Usurpatoren dieser Welt mithalten können. Erste Gerüchte bilden sich, wonach bereits nach Wegen gesucht wird, die Bewerbung trotzdem durchdrücken zu können. Hoffen wir, dass es nur Gerüchte sind.

Hier noch einmal einige Aussagen der Politiker vor dem Bürgerentscheid, für den Fall, dass sich die Damen und Herren auf einmal nicht mehr an ihre „freiwillige Selbstverpflichtung“ erinnern, im Falle eines negativen Ausgangs der Abstimmung keine Bewerbung abzugeben:

Christine Haderthauer, CSU: „Wir wollen ein bürgernahes Olympia, mit engem Dialog von Anfang an – deshalb auch die Bürgerentscheide. Sie entscheiden über die Bewerbung!“ (Quelle)

Markus Rinderspacher, SPD-Fraktionschef im Bayerischen Landtag: „Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Bürgerentscheide keine Mehrheit für eine Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022 gebracht haben. Wir werden dieses Ergebnis akzeptieren.“ (Quelle)

Vager waren da schon der Horsti Seehofer und der Ude Christian:

Seehofer: „Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) betonte dennoch, dass die bevorstehenden Bürgerentscheide Sache der Kommunen seien. Konkrete Schritte werde es erst geben, wenn sich die Bevölkerung in den betroffenen Kommunen für Olympia ausspricht.“ (Quelle)

Ude: „Wenn der Bürgerentscheid positiv laufe, „werden wir das Bewerbungsschreiben pünktlich abgeben„.“ (Quelle)

Wir dürfen uns also im Fall des Falles auf unkonkrete Schritte vom Horsti freuen (mal was neues) und eine etwas unpünktlich abgegebene Bewerbung.

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nicht vergessen: 10.11. abstimmen – Für München, gegen Olympia!

09 Samstag Nov 2013

Posted by martl in Bayern, München, mucradblog, Olympiapark

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Olympiapark

Liebe Leser,

morgen, am 10.11. , ist es soweit: Die betroffenen Gemeinden und Landkreise sind zur Abstimmung aufgerufen.

Wem seine Heimat am Herzen liegt, der kann die Durchführung von olympischen Spielen zu den Rahmenbedingungen, wie sie gegenwärtig herrschen, nicht gutheißen. Darum: Abstimen gehen, das Kreuzerl an der richtigen Stelle machen.

Für München und für Bayern!

NOlympia!

Dieses Bild entstand 2 Monate (!) vor dem Parallelslalom 2013, der 2h dauerte. Auf Ähnliches, nur etwas extremer, können wir uns dann 2022 „freuen“. „Nachhaltige Spiele“…

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Sonntag 10.11. NOlympia! – abstimmen gehen!

04 Montag Nov 2013

Posted by martl in mucradblog, Olympiapark

≈ 5 Kommentare

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München, Olympiapark

Am kommenden Sonntag, den 10.11.2013, findet der Bürgerentscheid zur Bewerbung für die Winterolympiade 2013 statt. Wird das Quorum nicht erreicht, das heißt, nehmen weniger als 10% der Wahlberechtigten an der Abstimmung teil, entscheidet der Stadtrat, der sich bereits mehrheitlich für eine Bewerbung positioniert hat.

Wenn der bisherige Umgang der Stadtoberen mit dem Olympiapark ein Maßstab ist, sind die vollmundigen Ankündigungen der Politiker, man werde sich vom IOC „nicht dreinreden“ lassen, ein schlechter Scherz – man schafft es ja nicht einmal, den Autoverkehr im Park bei Popel-Veranstaltungen im Zaum zu halten.

Über die restlichen guten Argumente gegen eine Olympiabewerbung kann man sich auf der Webseite von „www.nolympia.de“ informieren – der Stadtrat hat das wohlweislich in seinen „Informationsbeilagen“ unterlassen. Was natürlich völlig unnötig wäre, wenn das wirklich so eine tolle Sache wäre.

Flyer Nolympia

Darum: Am 10.11. wählen gehen und den Ude-Gedenkspielen eine Absage verpassen!

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Durchsagen (X)

04 Freitag Okt 2013

Posted by martl in Olympiapark, Radhelme

≈ 3 Kommentare

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Helm, Olympiapark, Radhelm

Olympiapark ohne X-Games: Wie die „sz“ meldet, ziehen sich die X-Games nach nur einer Veranstaltung aus dem Olympiapark zurück. Die Fun-Sport-Veranstaltung lockte 2013 fast 100.000 Zuschauer an, stand aber wegen des umfangreichen „Umbaus“ des Olympiageländes und der Lärmbelastung in der Kritik.

Die Ausrichtung dieses Events ließ sich die Olympiapark GmbH 3 Millionen € kosten. Ursache für den Rückzug seien, so Veranstalter ESPN, „finanzielle Gründe, die Wettbewerbe versprächen keine langfristige Perspektive„.

– Komisch, mir war so, als hätte mir die Olympiapark GmbH erzählt, was für ein toller Erfolg die Veranstaltung war…

DSOB unterstützt Olympiabewerbung Münchens: Der Deutsche Olympische Sportbund hat sich einstimmig hinter die Bewerbung Münchens für die Winterspiele 2022 gestellt (->Link).

Das Nutzungskonzept sieht -natürlich- ein Auslassen und Zuschütten des Olympiasees vor.

(Da muß wirklich jemand mit massiver Wasserphobie in der GmbH sitzen. Wahrscheinlich wird das jedem Veranstalter automatisch angeboten. Man sieht das richtig vor sich: „Oh, sie wollen eine Briefmarkentauschbörse in der kleinen Halle veranstalten? Dürfen wir den See ablassen? Nur ein kleines bißchen..?“)

Die Bürger der 4 beteiligten Städte und Landkreise München, Garmisch-Partenkirchen, Traunstein und Berchtesgadener Land werden noch in Bürgerentscheiden befragt. Fällt die Abstimmung in einer davon durch, ist die Bewerbung vom Tisch.

Termin für die Abstimmungen ist am 10. November.

Der Widerstand gegen die Veranstaltung ist bei http://www.nolympia.de organisiert.

Helm sorgt für ordentlich zerteiltes Großobst: Porschefahrer Michael Antwerpes demonstriert im „ARD Ratgeber Verkehr“, wie man Melonen ordentlich teilt. Während das ohne Lebensretter zu Boden geworfene Exemplar eine ziemliche Sauerei anrichtet im Studio, sorgt beim zweiten Versuch der Helm für drei sauber zusammen gehaltene Teile der Panzerbeere.

So gefällt das dem Mucradblogger! Nur frage ich mich, warum die Kamera so arg schnell von dem doch überzeugenden Ergebnis weggeschnitten wurde..?!

melone

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5 Forderungen für den Olympiapark

02 Dienstag Jul 2013

Posted by martl in München, mucradblog, Olympiapark

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München

Bevor ich hier dastehe wie ein Ewig-Gestriger, ein kleines Dementi: weder will ich den Olympiapark als Freilichtmuseum, noch habe ich etwas gegen Fun oder Funsportarten. Der Park soll brummen mit Leben, sonst ist er nur eine leere Hülle.
Ich bin großer Bewunderer von MacAskill, Tony Hawk oder Ken Block. Toll, wenn solche Leute ihr Können in München zeigen!

Ich finde allerdings, dass man dafür nicht jeden Preis zahlen muß. Der Olympiapark ist eine unglaubliche Anlage, keine andere Stadt weltweit hat eine so spektakuläre, ästhetisch überzeugende Park- und Sportanlagen-Landschaft in ihrem Herzen. Nicht wenige Fachleute betrachten den Park in seiner Gesamtheit als eine der ganz großen architektonischen Leistungen des 20. Jahrhunderts. Darauf kann München stolz sein.

Natürlich eignet er sich auch hervorragend für die Durchführung großer Events, und die X-Games passen definitiv besser zum „Oly“ als Autorennen, „Red Bull Crashed Ice“-Spektakel oder 100m lange Skirennen.

Trotzdem sollten gewisse Mindestkriterien eingehalten werden bei der Durchführung solcher Events.

Ich versuche mal, meine Vorschläge dafür zusammenzufassen:

5 Vorschläge für den Olympiapark

1. Der Park ist in erster Linie ein Park und kein Eventgelände

Als städtische Parkanlage erfüllt der Olympiapark vielfältige Funktion. Er ist Erholungsgelände, Ruheoase, Platz zum Abhängen, auch Verkehrsweg für Fußgänger und Radler. Er gehört den Münchner Bürgerinnen und Bürgern und den Gästen aus aller Welt und ist mit seinen eingebetteten Sportstätten und dem weltberühmten Dach ein Wahrzeichen für München und Deutschland.
Er ist auch ohne „Events“ eine Attraktion für München, die 4 Mio Besucher im Jahr begeistert.
Dies ist bei der Vergabe des Geländes an Veranstalter zu berücksichtigen – despektierlich ausgedrückt, sind *sie* die „Eindringlinge“, nicht die normalen Parkbesucher. Veranstaltungen, für die Eintritt verlangt werden soll, sollen bevorzugt *in * den Hallen oder dem Stadion stattfinden. Die Freiflächen sind selbstverständlich ebenfalls nutzbar, die dort stattfindenden Teile der Veranstaltung sollten aber generell allgemein zugänglich sein. Ein Passieren des Parks zu Fuß oder mit dem Fahrrad muß jederzeit möglich sein.

2. Der Park beherbergt Sportstätten, ist aber als Ganzes kein Profit Center

Der Unterhalt der Sportstätten und der Dachkonstruktion ist kostenintensiver, als es ein reiner Park wäre. Daher ist es zu begrüßen, wenn über dort durchgeführte Veranstaltungen ein Beitrag zur Kostendeckung erwirtschaftet werden kann. Dennoch darf der pekuniäre Aspekt nicht das alleinige Kriterium für die Vergabe an Veranstalter sein. Vielmehr ist jeweils abzuwägen, inwieweit die jeweilige Veranstaltung in die Grundidee des Olympiaparks passt. Wenn der negative Effekt auf die Anlage überwiegt, kann man auch auf den einen oder anderen Event verzichten, ohne, dass deshalb München an Attraktivität einbüßt. Es ist Aufgabe der entsprechenden Gremien, des Aufsichtsrats der Olympiapark GmbH u.ä., dies zu überwachen.

2. Der Park ist demokratisch

Hinter dem Park steht die Idee vom „demokratischen Park“: Der Raum soll vom Besucher „in Besitz nehmbar, frei“ sein. Damit vertragen sich keine Absperrungen, Sichtschutzgitter etc.

3. der Park ist autofrei

Der Auto- und Lastwagenverkehr in der Aufbauphase und während der Durchführung der Events ist auf das absolut zum Aufbau bzw. Durchführung des Events Nötige zu beschränken. Die Kontrolle der Einfahrt ist strikt einzuhalten. Weder muß jeder Schraubenschlüssel per PKW angeliefert werden, noch sind Coubertinplatz, Stadionberg oder die Wege als bequeme Parkplätze zu betrachten, solche stehen in der Parkharfe zur Genüge zur Verfügung.
„Shuttle-Dienste“, „VIP Fahrdienste“ u.ä. haben auf den Fußwegen des Geländes nichts verloren, für gehandicappte Personen bestehen an sämtlichen Sportstätten vorgesehene Anfahrtszonen, die ohne Benutzung der Fußwege anfahrbar sind.

4. Finger weg vom Olympiasee!

Der Olympiasee liegt im Herzen des Geländes und bildet mit der Gesamtarchitektur des Parks eine Einheit. Ein Ablassen des Sees stellt einen schwerwiegenden Eingriff in das gestalterische Gesamtkonzept des Parks dar und ist daher nicht akzeptabel.

5. Der „Ehrenbogen“ der Olympiasieger bleibt frei

München ist stolz auf die „heiteren Spiele 1972“ und erweist den Teilnehmern und Siegern seine Reverenz. Die Fläche vor den Siegertafeln steht nicht zur Verfügung als Abstellplatz für Baumaterialien, Baufahrzeuge oder Müllcontainer.

—

noch ein paar Links:

Webseite von „Behnisch und Partner“ über den Olympiapark

Initiative „Weltkulturebe Olympiapark“ der EIG Olympisches Dorf

Buchvorstellung und Lesung „Demokratisches Grün – Olympiapark München“ in der Architekturgalerie München am 18.7.2013

Es gibt auch interessante Exkursionen des „bdla“, zum Beispiel eine Führung durchs Olympiagelände per Fahrrad am 20.Juli, Details hier. Anmeldung erforderlich!

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X-Games Nachlese

01 Montag Jul 2013

Posted by martl in München, Olympiapark

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Olympiapark

Soodele, die X-Games sind überstanden, das heißt, fast, denn so eine gute Woche Schwerlastverkehr darf der gemeine Münchner wohl noch erdulden, bevor er seinen Park von der Olympia-Profit GmbH zurückbekommt.

Apropos Profit: Das ist ja das Killer-Argument, warum man mit dem Olympiapark alles anstellen darf: Er ist halt so teuer, gell. Leider ist dem Stadtkämmerer herausgerutscht, was die X-Games eingebracht haben: Nix. sie haben die Stadt 3,3 Millionen gekostet.

– Kleine Nebenrechnung:
(Achtung, liebe Stadträte, es wird kompliziert, bei Verständnisproblemen die Milchfrau um Erläuterung bitten)

X-Games: -3.300.000€
Ski-Spektakel: +700.000.€

-> Netto 2,6 Mio draufgezahlt.

Das heißt, für die drei Monate, die wir uns eine Braunkohlegrube statt eines Olympiasees, Sichtschutz, Sperrgitter und Wachleute statt eines „demokratischen Parks“ (die Idee der Architekten) ansehen, und uns vor 30-Tonnern und Gabelstaplern in Sicherheit bringen, statt Spazieren zu gehen, zahlen wir, und gar nicht wenig.

Selbstverständlich ist der Gegenwert da:
Millionen Menschen hat sich München als hippe, coole, jugendlich-dynamische Stadt präsentiert – man muss schliesslich mal weg vom Image der lederbehosten Bierdimpfl. Dies ist auch der Grund, warum die Halle mit einer extrem coolen, hippen, jugendlichen stilisierten Almhütte dekoriert war. Auch hübsch: Das Bierfaß-Hindernis! Hollerei-Dulliöh!

Der Erfolg läßt sich am gigantischen Zuspruch der Internet-Gemeinde ablesen, manche der offiziellen Videos erreichen bereits Raten von über 4000 „Klicks“ und lassen damit Internet-Hits wie „ich packe meinen Fernseher aus und filme mich dabei“ locker hinter sich.

Ach ja, Sport war auch noch, zumindest so was ähnliches. Von 16 eingeladenen Mountainbikern erreichten 6 das Finale und 10 das Krankenhaus  – edith meint: bzw: wollten dort lieber nicht hin und verzichteten daher auf den Start. Einer verletzte sich bereits vorab beim Eisbachsurfen. Die Quote bei den Skateboardern war ähnlich. Die Motocrosser verlagerten wegen des Regens in die Halle.

Alles in allem: Ein durchschlagender Erfolg, auf den München und die Olympiapark GmbH stolz sein kann!

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X-Games im Olympiapark

21 Freitag Jun 2013

Posted by martl in München, Olympiapark

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München, Olympiapark

Nach dem Skizirkus, brought to you by DSV and Audi, die nächste Zumutung: Die „X-Games“ fallen im Olympiagelände ein.

Letztes Jahr wurde der Vertrag mit der DTM gekündigt, weil OB Ude nach einem Privatbesuch über den Lautstärkepegel „entsetzt“ war. Da hieß es, keine Motorsportveranstaltungen mehr. Der Vorsatz hielt kein halbes Jahr, ein wesentlicher Teil der sportlich eher zweifelhaften „X-Games“ besteht aus Motocross-Bewerben.

(Was genau diese einmaligen X-Games eigentlich sind, war nicht zu eruieren. Soweit der mucradblog-Redaktion bekannt ist, versuchen hier einige Leute, sich auf möglichst kreative und spektakuläre Weise aus dem Gen-Pool zu verabschieden, und wenn es ihnen nicht gelingt, wird darauf mit Red Bull angestoßen.)

Der Park ist seit rund 4 Wochen (wieder) Großbaustelle, mitten im Ex-Olympiasee (der mittlerweile öfter ein- und ausgelassen wird als die Badewanne manchen Bürgermeisters, und grob geschätzt 3 von 12 Monaten im Jahr leer ist) stehen riesige Rampen, die Sichtschutzzäune wachsen auch schon. War da nicht mal was mit „offen“, „freundlich“, „heiter“? Das verträgt sich nur schlecht mit „Sichtschutz“, „Absperrung“, „Betreten verboten“…

20130621-131413.jpg

Herr Oberbürgermeister, machen Sie mal wieder einen Spaziergang im Olympiagelände!

Immerhin bildet sich allmählich Protest, siehe dieser Bericht über die BA Sitzung im Merkur. Achtung, macht schlechte Laune.

„Ja, man habe für die Veranstaltung gestimmt, bestätigten die meisten BA-Mitglieder auf Nachfrage des Bürgers. Man habe jedoch keineswegs gewusst, wie die Maßnahmen genau ablaufen werden. Das Ausmaß sei so nicht erkennbar gewesen, machte die BA-Vorsitzende Antonie Thomsen (SPD) deutlich. Der BA sei beispielsweise nicht darüber informiert worden, dass auch der See wieder ausgelassen wird“

Äh, was? Die haben sich die X-Games andrehen lassen, ohne sich vorher genau über die Pläne und Veranstaltungen zu informieren? Hauptsache, Geld kommt rein, und dann darf der Veranstalter tun und lassen, was er will?

Wie großartig die Kontrolle der Aktivitäten den „Olympiapark GmbH“ funktioniert, die offensichtlich komplett Amok läuft, wenn nur irgendein Großsponsor mit den Geldscheinen wedelt, sieht man hier:

„Jutta Koller, Grünen-Stadträtin und Mitglied des Aufsichtsrats der Olympiapark GmbH, räumte ein, auch dem Aufsichtsrat sei die Veranstaltung anders vorgestellt worden als sie jetzt durchgeführt werde.“

Äh, wie bitte? Die Olympaipark GmbH hat den Aufsichtsrat falsch informiert? Oder hat der Aufsichtsrat lieber gar nicht gefragt? Ganz großes Kino, Leute! Klare Wahlempfehlung, die haben es im Griff! Schlägt da jetzt wenigstens der Blitz ein? Fliegt der/die Verantwortliche? Einmal mit Profis arbeiten…

Update: Wie sich bei eingehender Prüfung des Programms feststellen läßt, finden die Veranstaltungen überwiegend in den Hallen statt. Die Seebühne ist nur für die „Finals“ vorgesehen. Man hätte also auch im Saale bleiben können und den Park nur für das Rahmenprogramm nutzen, das haben andere Veranstaltungsorte wie Barcelona auch so gemacht.

Der Berg dient für den „MTB Slopingstyle“, was das ist, lassen wir uns von der Veranstalterwebseite (die ich nicht verlinken will) erklären:

Auch die X Games Munich wagen hier den nächsten Schritt und gehen als weltweit einziger X Games Standort mit der Disziplin Mountain Bike Slopestyle an den Start. Wo sonst könnte diese Sportart neue X Games Geschichte schreiben.

„als weltweit einziger X Games Standort“ – vielleicht fragt mal jemand nach in Barcelona, warum die das nicht gemacht haben, mit dem Montjuic wäre ja ein ganz ähnliches Gelände zur Verfügung gestanden. Vielleicht ist den Barcelonesen sogar ihr vergleichsweise unansehnlicher Hügel mehr ans Herz gewachsen als unseren Stadtoberen unser Olympiapark.

„Wo sonst könnte diese Sportart neue X Games Geschichte schreiben“ – genau, wo sonst. Seufz.

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Kurze Durchsagen

18 Dienstag Jun 2013

Posted by martl in München, Olympiapark

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München, Mobilität

  • Die Brasilianer wollen die Fußball-WM nicht. Die Engadiner wollten die Winterolympiade nicht. Kein Bock auf Kommerz, Korruption und unnkalkulierbare finanzielle Risiken. Aber München, das alte Skisport-Eldorado, will Olympia 2022…
  • Feierstunde bei Sportartikelhändlern und Versicherungen: OLG Schleswig-Holstein sieht Mitschuld bei einer Fahrradfahrerin, die ohne Helm unterwegs war, von einer Autotüre abgeräumt wurde und dabei schwere Schädelverletzungen erlitten hatte.
  • München macht Drahtstifte*: Einer der grauslichsten Radwege Münchens, der Geschicklichkeitsparcours an der Nymphenburger Strasse mit seinen stellenweise 60cm Breite, Schikanen rund um U-Bahn-Schächte und Aufzugbehausungen, gefühlten 300 heckengetarnten Ausfahrten, Querstrassen und Tankstelleneinfahrten, wurde – nein, natürlich nicht abgeschildert.Auch wenn die Strasse wunderbar breit ist und ideal für einen Fahrradstreifen geeignet wäre- nein, man hat den Radweg neu geteert.Respekt, so hat man es geschafft,  Münchens schlechtesten Radweg mit großem finanziellen Aufwand zu Münchens schlechtesten Radweg mit der schönsten Fahrbahn zu machen. Gratulation an die Beteiligten! (BA Nymphenburg/Neuhausen, ihr seid gemeint).Einfach einen Eimer Farbe und einen Schraubenzieher in dei Hand nehmen, das wäre zu billig gewesen für eine Strasse, an der mit dem LG München und der CSU-Zentrale gleich zwei Zentren der Macht liegen. So können sich Richter, Rechtsanwälte und Amigos auf den je 1,5 Fahrspuren weiterhin ungestört vom radelnden Plebs gegenseitig den Lack vom Kotflügel fahren.(Update: Die Kollegin vom „Radl-Wadl“ hat auch was drüber geschrieben)

*) Zur Erläuterung:

4: Drahtstift 1,2,3,5,6,7: Nägel *MIT* Köpfen (c) Wikipedia, Creative Commons License

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München goes Olympia

05 Mittwoch Jun 2013

Posted by martl in München, Olympiapark

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München, Olympiapark

Politische Führung besichtigt zukünftiges Skizentrum (Archivbild, Abb. ähnlich)

Politische Führung besichtigt zukünftiges Skizentrum (Archivbild, Abb. ähnlich)

Über den hübschen Ski-Event im Hochgebirge des Olympiabergs haben wir ja schon verschiedentlich berichtet, zB hier. Jedem ist klar, dass dieses Highlight, alljährlich durchgeführt im Rahmenprogramm der „German Absperrzaun Open“ (Siehe Bild rechts) dem sonst eher langweiligen Gelände eine ganz spezielle Note verleiht. Zweifelsohne eine echte Bereicherung für den Park!

Eine Meinung, die Hauptsponsor Audi ganz sicher teilt, wie die deutschen Wirschaftsnachrichten berichten.

oly-005

Wer braucht Schwäne auf dem See, wenn er auch Audis im Schlamm haben kann?

Aber es war klar, dass dieser „Kraftakt“ (Veranstalter Olympiapark GmbH) nicht nur dem Vergnügen der Sponsoren, äh, Münchner Bürger dienen soll, sondern auch als Fingerübung für ein viel größeres Ziel: Nach der gescheiterten Bewerbung für die olympischen Winterspiele 2018 sollen sie nun eben 2022 in den sturmumtosten, schneereichen Hochlagen des Schuttbergs stattfinden.

Parallelslalom bringt Pep in den Park!

Parallelslalom bringt Pep in den Park!

Die Chancen stehen gut, denn der ärgste Mittbewerber, der Schweizer Kanton Graubünden entschied sich aus finanziellen und ökologischen Gründen gegen eine Kandidatur. Argumente, die bei einer Kandidatur Münchens selbstverständlich nicht ins Gewicht fallen – eine Wintersportregion wie München kann diese Werbung für den Fremdenverkehr, im Gegensatz zu den Schweizer Austragungsorten Davos, Lenzerheide und St.Moritz, sicherlich gut gebrauchen.

Nur böswillige Stimmen würden behaupten, der aussichtsreiche Kandidat für das IOC-Präsidentenamt Thomas Bach oder der scheidende OB Ude wollten die Winterspiele auf Biegen und Brechen durchsetzen, quasi als Amtsantrittsgeschenk, oder als Denkmal für das Lebenswerk. Und wer hätte je davon gehört, dass nach olympischen Spielen der Austragungsort auf einem Sack Schulden sitzt, das IOC aber auf ein paar Milliarden Gewinn?

In dem Sinne: Go for the Gold!

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Ski-Rambos entstellen Olympia-Park

22 Donnerstag Nov 2012

Posted by martl in Bayern, München, Olympiapark

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architektengruppe olympiapark, Audi, Cityslalom, DSV, Garzweiler, München, Olympiaberg, Olympiagelände, Olympiapark, Olympiapark GmbH, Olympiasee, Parallelslalom, Parallelslalom München, Red Bull

Der Münchner Olympiapark. Ein auf der ganzen Welt einzigartiges architektonisches Meisterwerk. Ein Symbol für heitere Spiele, für eine moderne, junge Weltstadt München, für ein weltoffenes Deutschland, sollte er sein, und ist er geworden, dank der Tatkraft Hans-Jochen Vogels und dem Genie von Günter Behnisch, Frei Otto und Otl Aicher.

Allerdings scheint die Stadtspitze dieses Juwel vor allem als finanzielle Belastung zu verstehen. Und daher hat die Olympiapark GmbH offensichtlich die Anweisung, jede Zumutung zuzulassen, sofern sie nur ein paar Euro einbringt. Ein Park, ein Weltdenkmal, geführt als Profit Center.

Die Auswüchse dürfen wir turnusmäßig bewundern. Im Sommer wird der Park mal kurzerhand voll-gesperrt, damit Daimler, BMW und Konsorten sich beim Pseudo-Motorsport-Event präsentieren (und die Bewohner des olympischen Dorfes eine Woche lang mit infernalischem Lärm quälen) können.

Und allwinterlich mein besonderer Liebling: Ab Mitte November wird der Olympiasee abgelassen, die Tieflader und Schneekanonen rücken an, denn Red Bull und Audi, der Partner des DSV, haben sich in den Kopf gesetzt, den Skisport nach München zu bringen, koste es was es wolle. Dafür darf man sich dann schlappe 8 Wochen lang (also ein Sechstel des ganzen Jahres) eine unansehnliche Großbaustelle ansehen statt eines winterlichen Sees mit Schwänen, oder Schlittschuhläufern und spielenden Kindern.

Garzweiler2

Baustelle Olympiapark

Nein, das ist nicht Garzweiler II, das sind die Vorbereitungen für den „City Event“ Parallelslalom am 1.1.2013

Die Gehirnwäsche mit „der Park ist so teuer, der muss sich selber finanzieren“ hat schon gut geklappt. Natürlich ist es sinnvoll, Rücklagen für die aufwändige Instandhaltung der Anlagen zu bilden. Das hat der Park zwischen 72 und 05 auch gut geschafft, mit reichlich Überschuss.
Es erwies sich, dass Verseilung und Dach dauerhafter waren als gedacht – zunächst glaubte man, die Seile nach 10-15 Jahren ersetzen zu müssen, es halten aber immer noch die original Verbauten.

Andere städtische Parks kosten auch Geld. Die New Yorker leisten sich die 38,5 Mio $ pro Jahr -mehr, als der Oly kostet- auch für ihren Central Park, das klappt über gemeinnützige Stiftungen, ohne, dass da Red Bull creative suicide Events oder Nascar-Rennen stattfinden.
Der Olympiapark kostet weniger… und ist mehr als nur ein Park, er war mal ein Symbol. Allerdings sind die Werte, für die er stand, ein weltoffenes Deutschland ohne Großmachtgetue und Nazipomp, wohl nicht mehr populär.
Dafür wird er als Profit-Center geführt, er muss möglichst viel Geld verdienen, was die Kosten nach oben treibt, man muss ja attraktiv sein.

Im Prospekt der GmbH wird ganz schamlos der Coubertin-Platz als Eventarreal vermarktet. Da ist die Grenze zum Gedanken eines Stadtparks für die Münchner und Gäste komplett abhanden gekommen.

Ein dämliches Skirennen belastet den Park für 2 von 12 Monaten enorm, wie man auf dem Bild sieht, und damit verdient man ein Milliönchen. Der Stadthaushalt beläuft sich über 5,7 Milliarden, nur so als Vergleich. München geht nicht pleite, wenn der Zirkus verschwindet.

Der Stuss, der unter Ude im Olympiapark stattfindet, ist mittlerweile zahlreich. Für den Stadionneubau wurde zum Beispiel der Standort des alten unnutzbaren Radstadions diskutiert – ging leider nicht, denn just 2 Jahre zuvor war das Ding für 99 Jahre an einen Betreiber verpachtet worden. Dieser ging kurz darauf mit seinem „Olympic Spirit“ vorhersehbar pleite.

So hätte man die Sportstätte in der Stadt halten können und die vorhandene Infrastruktur weiterhin nutzen. Jetzt hat man einen U-Bahnhof und ein Parkhaus -Europas Größtes- im Nichts, die der Stadt auf dem Säckel liegen, und ein ungenutztes Olympia-Arreal dazu.

http://www.architektengruppe-olympiapark.de/

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Fahrradhighways

21 Dienstag Aug 2012

Posted by martl in München, mucradblog, Olympiapark, Radverkehr

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cycelsuperstier, Fahrradhighways, München, Radkultur, Radpolitik, Spiegel Online, Zeit

Ein neues Schlagwort macht gerade die Runde – der „Fahrradhighway„.

Unter anderem Zeit und Spiegel berichten vom Kopenhagener Vorstoß, sogenannte „Cykelsuperstier“ anzulegen. Das sind durchgehende Fahrradkorridore für bestimmte längere Strecken, ein Versuch, die Reichweite des Fahrrades als urbanen Transport zu vergrößern. Angelegt als breite Radwege, oft abseits von Strassen, eindeutig mit Farbcodes gekennzeichnet und mit Gimmicks wie Aufpumpstationen etc. versehen. Es soll möglich sein, Strecken >10km sicher, flott und bequem per Fahrrad zu erledigen.

Man hat direkt das Bild vor Augen, wie deutsche Verkehrsplaner, Kommunalpolitiker, Radlbürgermeister und so weiter in ihren Büros sitzen und denken: „Aaaach, sowas hätte ich für meine Stadt ja auch gerne…. „

Der Witz ist: Solche Strecken gibt es bereits in vielen deutschen Städten (ohne die Aufpumpstationen). In Hamburg kenne ich die Wege entlang der Alster, in Frankfurt an der Nidda, und in München (sorry, hier kenne ich mich am besten aus) gibt es die Isarauen, den englischen Garten, den Olympiapark, die Nymphenburger Schloßmauer, die alte Trambahntrasse vom Luitpoldpark zum Hart, die alte Isartalbahn-Strecke nach Solln… Die kenntnisreicheren Radler nutzen diese schönen und bequemen und autofreien Trassen schon ewig genau in der Art, wie die Dänen ihren Fahrradhighway. München läßt sich heute schon in einer Stunde per Rad durchqueren, fast ohne in Kontakt mit dem motorisierten Verkehr zu kommen.

Die Wege sind also schon da. Aber zum „Highway“ à la Kopenhagen fehlt es weit. Meilenweit.

Wo es bei uns nämlich im Gegensatz zu Dänemark hapert, ist, wie diese Wege (und ihre Benutzer) behandelt werden.

Das fängt bei der Beschilderung an. Manche findet man erst gar nicht. Um den Einstieg in die Isartalbahn-Trasse zu finden, hat man am besten einen Sioux unter den Vorfahren, oder einen Waldläufer. Wer von Schwabing nach Oberföhring will und den Weg nicht kennt, packt besser den Kompass ein.

Auf anderen Strecken ist die Beschilderung mal da, mal nicht. Es hat zum Beispiel mehrere Jahre gedauert, bis eine Radtrasse vom Petuelring zur Allianz-Arena durchgängig beschildert wurde, auch Radständer an der Arena materialisierten sich erst lange nach der Einweihung, und sie sind am A… der Welt. Pardon my french, anders kann man das echt nicht ausdrücken. Wahrscheinlich war die Stadt zu sehr damit beschäftigt, mit der Stadion AG zu streiten, wer für die defizitären Parkhäuser zahlen muß.

Auf praktisch allen diesen Trassen ist man als Radler der auf Bewährung geduldete Gast im Reich der Spaziergänger. Das Damoklesschwert des Ausgesperrt-Werdens ist weitaus näher als irgendeine Art von Akzeptanz.

Dazu kommt, dass Dinge wie Winterräumung und Ankündigung von Bauarbeiten/Sperren völlig fakultativ zu sein scheinen. Da wird ein ganzes Wochenende das Olympiagelände abgeriegelt für überflüssige PR-Events (DTM, Parallelslalom). Auch bei den Renaturierungsarbeiten im Hochwasserbett der Isar stand der Radler gerne vor dem Bauzaun mit dem Schild „Radfahrer ab hier bitte weiterfliegen“. Das alles, und das ist das Ärgerliche, ohne Vorankündigung, ohne Umleitungsvorschlag, ohne einen Ton.

Olympiapark zur DTM-Zeit

So sieht der Olympiapark zum Aufbau für dem DTM-„Event“ aus. Vollsperre und unfreundlicher Wachmann inklusive.

Sind ja nur Radfahrer.

Würde man das mit anderen Verkehrsmitteln auch so machen? Donnersberger Brücke bis zur Mitte befahrbar, und dann ein Bauzaun quer mit „Durchfahrt verboten“-Schild?

Dir Möglichkeiten zum „copenhagenize“ wären da, ich bin sicher, nicht nur im München.
Warum klappt es dort, und in deutschen Städten nicht? Haben sie mehr Geld? Mehr Platz?

Ich glaube, daran liegt es nicht.

Kopenhagen hat vor allem eins: den Willen, den Radverkehr ernst zu nehmen.

Die Beispiele oben zeigen, dass es in München, in Deutschland, vor allem daran hapert.

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