Schlagwörter
- Isarring-Kapazität 2016 erhöht — Ergebnis: Mehr Verkehr, mehr Stau
- CSU nennt Umstieg auf Nahverkehr „Realitätsfremd“ und fordert weitere Kapazitätssteigerung
Der Isarring (Mittlerer Ring am engl. Garten) wurde 2016 erweitert, es kam eine Fahrspur zum Einfädeln hinzu.
Dem Stau hat’s nicht geholfen, was unsere alten Bekannten Richard Quaas und Johann Saurer (beide CSU) nach ihrer Anfrage ans KVR jetzt sogar schwarz auf weiß haben. Ergebnis:
Fertigstellung: Oktober 2016
Erhöhung der Kapazität: 20%
Verkehrszunahme in diesem Zeitraum: 20% (3000Fzg/h -> 3500Fzg/h)
Einen schöneren Beweis dafür, dass ein Ausbau der innerstädtischen Hauptstrassen Verkehr anzieht und keine Staus verhindert, ist schwer vorstellbar. Was natürlich niemanden überrascht, der sich länger als 5 Minuten mit der Materie befasst hat. Leider schließt das die Vollgasfreunde von der Münchner CSU offensichtlich ganzheitlich aus.
Denn was hilft gegen mehr Staus durch Strassenausbau? ÖPNV ausbauen? Anderes Verkehrskonzept? HAHA! natürlich nicht! Noch mehr Strassenausbau!!!1!
Wer schuld ist, dass das CSU-Konzept vom Straßenausbau in die Hose gegangen ist, ist auch klar: „Offenbarungseid der Stadtverwaltung?“ wird fröhlich getitelt.
Besonders hübsch in dem Zusammenhang, dass die zwei Kasperlköpfe, insbesondere der verhinderte Wiesn-Chef Quaas, der seit Jahren alles, was nicht Autoverkehr ist, aktiv bekämpft, allen Ernstes eine „Diskussion ohne Denkverbote“ fordern…
Jetzt hat man ja eine Lösung gefunden: einen Tunnel. Für schlappe 125 Mio EUR, real dann wohl 150-200 Mio EUR. Ich bin gespannt, ob man an einen Radweg als Querung des Englischen Gartens denkt. Also einen breiten, geradeaus führenden Radweg mit gutem, festen Belag, keinen verschlungenen, schmalen Schotterweg wie im Englischen Garten üblich.
LikeLike
Witzigerweise hat man bei der Erweiterung der Fahrspur den existierenden Radweg abgebaut und vergessen (!!) die Route für Radfahrer neu auszuschildern, so dass der straßenbegleitende Radweg im Nichts endete (oder man über die Bordsteinkante auf den viel und schnell befahrenen Isarring auffahren musste, wenn man denn vorher wusste, dass es keine Radwegwegführung im weiteren Verlauf gibt). Eine reine Radspur war in der Gegenrichtung als reiner Fußweg ausgeschildert, so dass es regelmäßig zu Streit zwischen Fußgängern, die auf dem Radweg rumrutschen und Kampfradlern, die auf dem Fußweg rumrasen.
Ich hatte der Stadt Anfang des Jahres geschrieben, dass die Radwegführung an dieser Stelle absurd und gefährlich ist, 2 Monate später hat der ADFC noch mal nachgehakt nach noch mal 3 Monaten (Anfang Mai) hat es die Stadt dann endlich geschafft die Beschilderung zu korrigieren.
Radlhauptstadt geht anders.
LikeLike
Da bleibt kein Auge trocken.
Aber immerhin merken sie mal, dass es nördlich des Zentrums keine vernünftige Möglichkeit gibt, die Isar mittels ÖPNV zu überqueren (von langsamen Busverbindungen und der Tram über die Max-Joseph-Brücke abgesehen), und das vielleicht ein Grund sein könnte, wieso die Autobrücken dort so überlastet sind.
Auch die Zufahrtsstraßen zum Föhringer Ring (Effnerstraße, Oberföhringer Straße, Cosimastraße, selbst die Freischützstraße) und der Ring selbst sind regelmäßig überlastet. Mit dem von der CSU vorgeschlagenen Ausbau des Föhringer Rings dürfte sich das Problem auf den Zufahrtsstraßen nicht gerade veringern. Aber davon werden bestimmt alle total überrascht sein, jedenfalls bei der CSU.
Und dann kommt ja bald der Neubau von Wohnungen zwischen Johanneskirchen und Aschheim, da ist soweit ich weiß keine halbwegs brauchbare ÖPNV-Anbindung in Sicht: der Nordring existierte zwar früher mal, wird aber nur für gelegentliche Planungsspiele wieder vorgekramt. Die S8 fährt nur im 20-Minuten-Takt und die Feldkirchner Tangente ist längst Geschichte.
LikeLike
Ja, das ist das kranke. Wenn wir ein Problem haben, dann versuche es doch mal mit noch mehr Problemen – so halt die CSU-Logik…
LikeLike