Schlagwörter
Altstadttraverse, az München, CSU, Innenstadt, Marienhof, München, Radabstellanlagen, Radverkehr, Rathaus, StR Quaas, StR Schlagbauer, StR Theiss
Die Münchner CSU zeigt einmal mehr, welch großes Herz für den Radverkehr sie hat:
Sachlage: Im Marienhof wurden zweistöckige Radabstellanlagen installiert. 3 (!) an der Zahl!!!
Radfahrer! Qua(a)si m Innenhof der Machtzentrale! Das ist wie Küchenschaben im Wiesenzelt.
Während gegen Autoverkehr und Parkplätze in der Diener- und Pfisterstrasse nur komplette Fanatiker was haben können, sind die drei luftigen Pavillons den Diplomästheten von der staatstragenden Einheits- und einzig wahren Natur- und Heimatschutzpartei naturgemäß ein Dorn im Auge, wie die AZ berichtet.
Das schrie geradezu nach einer Anfrage, den die Radfahrer von der Stadt-CSU pflichtschuldigst lieferten:
http://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/ANTRAG/3803408.pdf
Wortführer sind die bereits einschlägig als große Freunde des Radverkehrs aktenkundigen StR Richard Quaas, Georg Schlagbauer und Hans Theiss. Insbesondere Herrn Quaas stören wild geparkte Radl mindestens genauso wie Radabstellanlagen.
Die Herren von der Lokalpatrioten- und Denkmalschutzpartei (Steigerwald etc.) empfinden die Anlage als optische Zumutung, die die Baudenkmäler des Rathauses sowie des „Dallmayr“-Hauses „verschandle“.
Ich habe mir mal persönlich ein Bild davon gemacht. So schön könnte der Marienhof ohne Radabstellanlagen sein!

So schön könnte es sein: Blick auf die Fassade des „Dallmayer“ (blauer Pfeil), hier völlig unverschandelt von häßlichen Radständern
Leider mutet man uns aber das hier zu:

Das mutet man uns zu: Sie können es wahrscheinlich nicht erkennen, aber hinter diesen häßlichen Radständern (blaue Pfeile) befinden sich die Fassade des Rathauses, sowie das Kaufhaus Dallmayer (grüner Pfeil, Fassade nicht im Bild)
Der mucradblogger findet: Eine Sauerei, wie sie im Buche steht!
Hihi, Blume-Beyerle vom KVR hat wieder zugeschlagen und eine Anfrage von Quaas, Babor, Schlagbauer und Theiss sehr schön beantwortet:
https://www.muenchen-transparent.de/antraege/3685395
-> Dokumente -> 19.10.2015: Antwortschreiben
Da frag ich mich: hat denn die Münchner CSU keine Spezl mit juristischer Grundbildung (oder einfach Zugang zur StVO) in den eigenen Reihen, die hier im Vorfeld auf die völlige Sinnfreiheit so einer Anfrage hinweisen könnten? Buchhändler, Journalisten, Lehrer, Metzger und Mediziner (die Berufe der genannten Stadträte) können sowas einfach nicht wissen bzw. selbst nachgucken!
Und so ein bisserl Eigeninitiative kann man für mind. 2200 EUR/Monat von einem Münchner Stadtrat auch nicht verlangen, oder? (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchner_Stadtrat#Entsch.C3.A4digung_f.C3.BCr_ehrenamtliche_Stadtr.C3.A4te ). Zum Vergleich: in Düsseldorf bekommt man als Rat der Stadt gute 400 EUR/Monat.
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Hihi, sehr hübsch :) Er wird mir fehlen…
Siehe auch https://www.muenchen-transparent.de/dokumente/580805 – 2008 hat derselbe Herr StR Quaas schon einmal eine sehr ähnliche Anfrage gestellt. Nichts ist ihm mehr Dorn im Auge als ein Radl. Wir sollten alle Münchner Radler mal zu einer „Fahrradfreien Woche“ aufrufen, in der wir, wie brave Bürger und CSU-Wähler, jeden möglichen Meter per PKW zurücklegen. Würde ihm sicher gefallen, dem Herrn Quaas.
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Unterirdisch wäre doch noch wettergeschützer … da würde ich doch direkt drum bitten, dass die CSU am Ball bleibt … ;-) Und so eine Rampe dafür würde sicherlich einige PKW-Stellplätze kosten, da man ja kaum Grünflächen dafür opfern könnte … Das wäre es der CSU doch sicherlich wert. :-D
Wie beruhigend, dass auch anderswo die Politik außer Rand und Band ist, wenn es um Fuß- und Radverkehr geht. Naja, eigentlich eher erschreckend, dass es überall so ist, oder?
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Ich hab grad mal nachgesehen: das hier als Antrag bezeichnete Pamphlet taucht im RIS nicht bei den Anträgen auf, siehe https://www.muenchen-transparent.de/themen/schlagwort/38_Fahrr%C3%A4der
Ich habe mir daraufhin das verlinkte PDF angesehen, und festgestellt, dass das gar kein Antrag, sondern „nur“ eine Anfrage ist. Folglich nur was für eine lauwarme Pressemeldung, die im Wiesn-Rausch untergeht (um dem geneigten Stammwähler zu zeigen, das man immer alert ist und die schlimmsten Auswüchse sofort thematisiert) und halt dazu geeignet, um die städt. Verwaltung mit der Beantwortung solcher Fragen sinnlos zu beschäftigen.
Übrigens finde ich die auf den (guten!) Fotos gezeigten überdachten Parkdecks sehr ästhetisch, Platz sparend und dem Stand der Technik (und dem steigenden Wert der Fahrräder) angemessen. Da fühlt sich mein Radl bestimmt in Zukunft wohler als an einem der Lampenmasten in der Fussgängerzone, wenn ich mal wieder was rund ums Rathaus zu erledigen habe.
Zur implizierten Forderung der drei CSU-Stadträte einer „unterirdischen Abstellanlage“ kann man ja nur entgegenhalten, dass genau die dann die bodenlose Verschwendung von Steuergeldern beklagt hätten.
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Du hast natürlich recht, Anfrage, nicht Antrag. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Es ist den Herren unbenommen, was sie häßlich oder schön finden. Faszinierend ist natürlich schon, dass der nicht unwesentliche und auch nicht gerade ästhetische „Fingerprint“ des motorisierten Individualverkehrs im Stadtzentrum niemanden zu stören scheint, dagegen jedes abgestellte Radl schon.
„Unterirdisch“ ist natürlich Quatsch, und das wissen auch die Herren Stadträte – außer, sie haben in allen Sitzungen zur 2. S-Bahn Stammstrecke geschlafen.
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Ich bin die Tage erst dort vorbei gerollert, aber die Dinger sind mir nicht aufgefallen. Kann aber natürlich einfach daran liegen, dass man auf diesem Straßenabschnitt meist damit beschäftigt ist, nicht mit wild rangierenden Kraftfahrzeugen, sich öffnenden Taxitüren und sich bereits in einer Fußgängerzone wähnenden Fußgängern zu kollidieren. Sonderlich ästhetisch finde ich die Dinger auf den Fotos auch nicht, aber ehrlich gesagt ist der ganze Marienhof in meinen Augen weiterhin eine unästhetische Brache umringt von Parkplatzstummeln.
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