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Die sonst mit Radlern nicht gerade zimperlich umgehende AZ München hatte vergangene Woche ein großes Feature über den Radverkehr in München. Große Schlagzeile auf Seite 1, Doppelseite im redaktionellen Teil, und die „pro und contra“-Kommentarspalte auf Seite zwei waren dem Radverkehr in München gewidmet:

AZ vom 10.8.

AZ vom 10.8.

Das allein wäre noch keine Erwähnung wert, aber: Vernünftig und sachlich geschriebene Artikel. Ausführliche Beschreibung der jüngsten Infrastrukturmaßnahmen, z.B. in der Maximiliansstraße oder der Lindwurmstraße, Hinweis auf Abschilderungen mit Begründung, warum das die Sicherheit aller steigert. ADFC und der radlfreundliche Leiter des KVR kamen ausführlich zu Wort.

Das Ganze ohne Polemik! Respekt, meine Damen und Herren! Geht doch! :D

Die blieb dem Schreiber der „Contra“-Spalte exklusiv überlassen. Bis auf ein bisschen Standard-Gestänkere („..will ich ungestört in die Pedale treten, fahre ich raus aufs Land…“, „…wird mehr Platz für Radler geschaffen, droht der Verkehrskollaps..“) fiel dem Autor aber nicht ein.

Dass die Radler größtenteils dasselbe wollen wie die Autofahrer auch, nämlich von daheim zu Uni, Betrieben oder Geschäften zu gelangen, und das dann zwangsläufig auf denselben Wegen stattfindet, und die wenigsten Radler zum Spaß oder zum Autofahrer ärgern die Lindwurm frequentieren, war dem Schreiber wohl selber klar, irgendwie kam das jedenfalls recht blutleer daher.

Die Leserreaktionen in den darauffolgenden Ausgaben waren natürlich wie erwartet. Jahrelange Stimmungsmache hat eben ihre Wirkung.

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