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Boris Johnson, cities fit for cycling, cycling, London, Radpolitik, Times
Schau an, schau an, die Engländer: Bis jetzt fielen die ja nicht gerade als Vorreiter auf, was den Radverkehr angeht; der Anteil des Radverkehrs liegt weit hinter dem mitteleuropäischen Durchschnitt, und so weiter.
Jetzt hat aber kein geringerer als die „Times“ eine Initiative ins Leben gerufen:
Der Anlass ist ein Trauriger: am 4. November wurde eine Mitarbeiterin der Zeitung durch einen Radunfall mit einem LKW so schwer verletzt, dass sie seither im Koma liegt.
Das hat aber dazu geführt, dass die Zeitung im großen Stil Dampf macht.
Die Ergebnisse sind bereits jetzt eindrucksvoll: Die Parlamentarier beteiligen sich an der Diskussion, Mittel werden locker gemacht (in London: immerhin 15 Mio aus einem 110 Mio-Paket) , unzählige Prominente unterstützen die Aktion, andere Städte folgen dem Beispiel. Sogar das Ausland bewegt sich, Italien hat seine Unterstützung angekündigt, und die Wiener Zeitung hat die Kampagne für Wien im Radmanifest adaptiert.
Wer bei Twitter am Ball bleiben will: #cyclesafe
Fragen tut man sich trotzdem: Man sieht jetzt, welchen Einfluss die Medien haben können. Warum muss da erst was im persönlichen Umfeld geschehen?
Warum sieht und hört man von der Aktion in der deutschen Medienlandschaft nichts?
Pingback: Londoner Studie: bei Unfällen Radfahrer-Auto meist das Auto schuld | mucradblog
Nicht so unkritisch, bitte, ich lese nichts genaues über den Unfallhergang!
Ich würde außerdem gern wissen, was die Journalistin bei der Times verdient hat. Konnte sie sich vielleicht kein Auto oder keine Mautzone leisten, dass die Zeitung jetzt so auffällig agiert?
Und ich fände es, wenn ich es mitbekommen würde, zum Kotzen, wenn ich umgenietet würde, im Koma läge, und mir möglicherweise unsympathische Chefs, Politiker und Lobbys kochten ihr jeweiliges Lieblingssüppchen aus dem Fall. Ich glaub, ich muss dann mal Vorsorgevollmacht und Testament umschreiben – nicht dass der Cheney, der Ude, ein Radstreifengrüner oder ein, horribile dictu, Helmträger noch eins meiner Organe spendiert kriegt.
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